Schriesheim im Bild 2023

01.06.2005

Behauptet in schwierigem Umfeld

Und sogar die Marktstellung weiter ausgebaut: Volksbank Neckar-Bergstraße ist zufrieden mit der Bilanz 2004
Bergstraße. (cab) Die Kunden halten sich zurück. Sie könnten sich etwas leisten. Aber viele zögern - gerade auch vor einem Kredit. Zu groß ist die Verunsicherung in einem schwierigen wirtschaftlichen und politischen Umfeld. So war es im vergangenen Jahr. Und seit dem Lande vor gut einer Woche ein Bundestagswahlkampf beschert wurde, ist die Hoffnung gleich null, dass dieses Jahr noch große Räder bewegt werden. Stagnation wohin man sieht. Dem Konjunktur-Motor fehlt der Sprit. Kein leichtes Umfeld für das Wirtschaften einer Bank. Daher waren die Bankdirektoren Bernhard Braun, Friedrich Ewald, Thomas Götz und Fidelis Stachniß gestern auch zufrieden, dass die Volksbank Neckar-Bergstraße dennoch einen guten Jahresabschluss 2004 vorweisen kann.

Mehr noch: Man habe die Marktstellung im Jahr fünf nach der Fusion der Volksbanken Schriesheim, Ladenburg und Hirschberg in der Region weiter ausgebaut. Aber die Kreditnachfrage entsprach im vergangenen Jahr eben nicht dem, was sich die Banker gewünscht hätten. Im Vergleich zu 2003 haben sich die Kundenforderungen gerade mal um 0,2 Prozent auf 217,9 Millionen Euro erhöht. Das stagnierende Kreditgeschäft sorgte auch für ein Minus beim Zinsüberschuss: Hier verzeichnet die Volksbank für das vergangene Geschäftsjahr einen Rückgang um fünf Prozent auf 10,8 Millionen Euro. Auch im ersten Quartal dieses Jahres war die Kreditnachfrage gering; erst seit ein paar Wochen gibt es hier eine Belebung.

Die Bilanzsumme der Volksbank Neckar- Bergstraße erhöhte sich in 2004 um 3,4 Prozent auf 415,5 Millionen Euro. Diese Entwicklung sei auf die gestiegene Anlage in Bankprodukten zurückzuführen, so die Direktoren. Gerade Wachstumssparkonten und Tagesgeldkonten hätten eine rege Nachfrage erfahren. Langfristige Anlagen seien eher gemieden worden. Die Einlagenentwicklung der Bank hat sich im Berichtsjahr insgesamt verbessert und liegt mit knapp vier Prozent deutlich über dem Verbandsdurchschnitt von 1,5 Prozent. Allein die Spareinlagen erhöhten sich um knapp acht Millionen Euro auf 189,57 Millionen Euro. Große Erträge haben die Berater auch in Bezug auf Lebensversicherungen und Bausparverträge erzielt. Entsprechend stieg auch der Provisionsüberschuss um 6,8 Prozent auf 2,6 Millionen Euro. Das Eigenkapital der Bank beträgt knapp 22,4 Millionen Euro und stieg um 4,1 Prozent. Die Vermögenslage der Volksbank Neckar-Bergstraße bleibt also nach wie vor geordnet.

Wenig bewegte sich im Bereich der Investitionen der Genossenschaftsbank, die zum Jahresende ihre Hohensachsener SB-Filiale schloss. Für das Bauvorhaben in Leutershausen fehlt die Nachfrage, und was den Umbau der Geschäftsstelle Ladenburg angeht, so ist man über das Stadium der Vorplanungen immer noch nicht hinaus. Dennoch wollte sich Braun, der gerade sein 20-jähriges Jubiläum als Bankvorstand feierte, sicher sein, dass er den Umbau noch in seiner aktiven Zeit erlebt - also in den nächsten sechs Jahren.

Zum Jahresende 2004 hatte die Volksbank Neckar-Bergstraße e. G. genau 19043 Mitglieder (plus 165), die 45260 Geschäftsanteile (plus 42) hielten. Die Zahl der Kunden belief sich auf insgesamt 35400, die Zahl der Konten auf 54700 (davon 16600 Girokonten). Die Volksbank hatte am 31. Dezember 108 Mitarbeiter, davon 98 in Vollzeit. Die Personalkosten stiegen im vergangenen Jahr um 1,9 Prozent auf rund 6,9 Millionen Euro.

Insgesamt wurden die Verwaltungsaufwendungen aber um 4,1 Prozent auf 10,2 Millionen Euro reduziert. An der Schraube der Verwaltungskosten soll weitergedreht werden. Auch beim Personal: "Es bleibt nicht aus, dass Stellen nicht wieder besetzt werden", meinte Ewald (weiterer Bericht folgt).


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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung