Schriesheim im Bild 2023

24.06.2005

Eine Nadel nur für Schriesemer

Schriesheimer Gemeinderat bewilligt neue Ehrungsrichtlinien - Enge Absprache mit den Vereinen

Schriesheim. (pak) Es ist nur konsequent: In Schriesheim, der Stadt der Vereinsmeier, gibt es eine eigene Ehrung für außergewöhnliche Verdienste im Vereinswesen. Der Gemeinderat hat das am Mittwochabend samt einer neuer Ehrungssatzung beschlossen.

Die Stadtverwaltung kam damit einer Forderung aus der letzten Kommunalwahl nach, in der fast alle Gruppen und Parteien eine Sportlerehrung oder, noch besser, einen Tag des Ehrenamtes im Programm hatten. Allerdings rannten sie bei Bürgermeister Peter Riehl, dem obersten Vereinsmeier seiner Stadt, durchaus offene Türen ein.

"Wir haben nur gesagt, dass die früheren Sportlerehrungen nicht geschickt und nicht angemessen waren, deshalb haben wir eine neue Ehrungssatzung erarbeitet", erklärte der Rathauschef. Die neuen Richtlinien seien in enger Verbindung und großer Einigkeit mit den Vereinen der Stadt entworfen - im Übrigen tragen sie die Handschrift der engagierten Vereinsbeauftragten Isabel Zobeley.

Wichtigste Veränderung der Satzung: Mit einer kommunalen Ehrennadel für außergewöhnliche Verdienste im Vereinswesen will die Stadt eine Lücke schließen. Hintergrund: Zum Beispiel langjährige Vereinsvorsitzende kämen eigentlich für eine Landesehrennadel in Frage, jene Auszeichnung unterliegt aber strengen formalen Kriterien. Mit der neuen "Stadtehrungsnadel" sind die Schriesheimer nun flexibler.
"Das ist genau richtig"

"Das ist genau richtig, denn nun kann der Gemeinderat entscheiden, wen er ehren will", kommentierte SPD-Stadtrat und Verkehrsvereinsvorsitzender Karl-Heinz Schulz.

Neu sind außerdem Ehrungsplaketten in Gold, Silber und Bronze, die sich speziell an die Sportler richten, die nun exakten Kriterien unterliegen. Die Ehrungsplakette in Gold erhält zum Beispiel nur ein Deutscher Meister oder ein Medaillenträger bei internationalen Titelkämpfen, ein Schriesheimer Sportler aus einer Nationalmannschaft oder ein deutscher Rekordhalter - die Messlatte liegt also ganz schön weit oben.

Geradezu überschwänglich reagierte FW-Rat und TV-Vorstand Dr. Wolfgang Metzger auf die Richtlinien. "Vorbildliche Arbeit der Verwaltung, weiter so!", lobte er, und Grünen-Stadtrat Johannes Scharr gefiel besonders, "dass die Richtlinien so genau auf unsere Vereine abgestimmt sind". Paul Stang freute sich: "Damit ist der Weg frei für eine richtige Sportlerehrung". Wobei FDP-Rätin Dr. Birgit Arnold in Einigkeit mit Bürgermeister Riehl dafür plädierte, so eine Veranstaltung nicht Sportlerehrung zu nennen, sondern allen Ehrenamtlichen der Stadt zu öffnen.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung