Schriesheim im Bild 2023

30.06.2005

"Man wird auf Euch schauen"

Erste Sitzung des neuen Jugendgemeinderats - Hörischs Hoffnung: weiterhin sichtbare Erfolge und eine steigende Akzeptanz des Gremiums


Marco Ginal, Nina Wetter, Hannah Vetter, Christine Schollenberger und Mathias Förderer (Bild links, von links) nahmen gestern persönlich den Dank von Peter Riehl für ihre Arbeit im Jugendgemeinderat entgegen. Sie gehören dem neuen Gremium nicht mehr an, das erstmals im Rathaus zusammenkam und vom Bürgermeister eingeführt wurde. Fotos: Dorn

Schriesheim. (cab) Mit den üblichen Eiden und Rechtshinweisen wollte Bürgermeister Peter Riehl die neuen Jugendgemeinderäte gestern gar nicht belasten. Er gab ihnen im Großen Sitzungssaal des Rathauses nur ein paar Gedanken mit auf den Weg. Ein Handschlag drauf, und schon war der neue Jugendgemeinderat konstituiert.

Vertreter aller Gemeinderatsfraktionen verfolgten die etwa 30-minütige Sitzung, in der Riehl zunächst die scheidenden Jugendgemeinderäte lobend und mit Dank für die geleistete Arbeit entließ.

Riehl betonte, dass von der Skepsis gegenüber dem vor vier Jahren erstmals gewählten Jugendgemeinderat nichts mehr übrig sei. Und auch die Unsicherheit der Jugendlichen selbst sei verflogen - hätten sie sich doch seinerzeit manchmal noch gefragt, was sie jetzt eigentlich tun sollen. Mit Formalem habe man das Gremium nur soweit wie nötig behelligt. Die gute Arbeitsatmosphäre habe immer im Vordergrund gestanden. Ein gutes Ergebnis der Entwicklung des jugendpolitischen Gremiums ist das Papier zur künftigen Gestaltung der Jugendsozialarbeit und des jugendlichen Angebots, das JuTS, Push-Verein und Jugendgemeinderat gemeinsam erarbeitet haben. "Die Vorlage gefällt mir", so Riehl. Im September würde man weiter darüber beraten im Arbeitskreis Jugendsozialarbeit, und im Oktober könne dem Gemeinderat ein Vorschlag zur Beratung unterbreitet werden.

Riehl unterstrich, dass der Jugendgemeinderat bisher ein "gutes Stück Arbeit" für die Jugend im Schriesheim geleistet habe. Die neuen Gremiumsmitglieder erinnerte er daran, dass sie Vorbildcharakter hätten für die jungen Menschen der Stadt. "Man wird auf Euch schauen". Er warb um die gute Zusammenarbeit mit dem Gemeinderat und sicherte den Jugendgemeinderäten jede mögliche Unterstützung von Seiten der Verwaltung zu. Er bat das neue Gremium, Anregungen kritisch zu prüfen, zu diskutieren und selbstständig zu bewerten. "Dabei müsst Ihr gar nicht immer einer Meinung sein". Der bisherige Vorsitzende des Jugendgemeinderats, Jacob Hörisch, zog eine Bilanz der vergangenen zwei Jahre. "Wir haben gut zusammengearbeitet und viel erreicht". Sein Dank galt vor allem Isabel Zobeley aus dem Hauptamt, die die Arbeit des Jugendgemeinderats beratend und unterstützend begleitet.

"Wir haben damals eine Zielliste aufgeschrieben und einige Projekte realisiert", erinnerte Hörisch etwa an die Sprayaktion in der OEG-Unterführung oder an die JGR-Info-Kästen, die heute offiziell eingeweiht werden (um 13.30 Uhr im Eingangsbereich des Schulzentrums). "Das alles wäre ohne uns nicht realisiert worden". Hörisch sagte, die Akzeptanz des Jugendgemeinderats sei gestiegen - auch bei den Jugendlichen selbst, was das Rekordwahlergebnis bewiesen habe. Jeder dritte Jugendliche ging am 4. Juni wählen. "Eine Bestätigung unserer Arbeit", so Hörisch. Auch unter den Erwachsenen sei das Gremium ein Thema. Zurecht, wie er fand: "Der Jugendgemeinderat muss ernst genommen werden". Schwerer sei die Arbeit durch den Verlust der Jugendsozialarbeiterstelle geworden, monierte Hörisch. Er wollte sich dadurch die Hoffnung nicht nehmen lassen, dass auch der neue Jugendgemeinderat in den kommenden zwei Jahren sichtbare Erfolge und eine weiter steigende Akzeptanz erzielt. Und dass das Gremium die Präferenz jugendpolitischer Themen bestimmen wird.

Copyright (c) rnz-online

"Man wird auf Euch schauen"-2

Autor: Rhein-Neckar-Zeitung