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20.07.2005

„Die Investition hat sich gelohnt“

Ende gut, alles gut: Der feuchte Gruppenraum im Altenbacher Kindergarten ist saniert und wieder nutzbar – Erinnerungen an „heiße Diskussionen“

Kindergartenleitung, Eltern, Verwaltung und Ortschaftsrat sind zufrieden: Die Wände des Gruppenraums wurden per Injektionsverfahren abgedichtet. Nach vier Jahren kann der Raum wieder genutzt werden. Das schafft Kapazitäten für individuelle Angebote. Foto: Dorn
Schriesheim-Altenbach. (cab) „Schön, dass wir den Gruppenraum wieder nutzen können“. Altenbachs Kindergarten-Leiter Andreas Koch freute sich gestern darüber, dass die Sanierung fertig ist. Zumal es im Vorfeld ein „Hin und Her gab und auch Streit“, erinnerte er sich. Letztlich sei „zum Wohl der Kinder entschieden worden“, so Koch. Der sanierte Raum liegt in der tiefsten Ebene des Kindergarten-Gebäudes, das am Forstweg quasi in den Hang gebaut wurde. Vom sanierten Gruppenraum aus gibt es auch einen Zugang zu den Spielflächen im Freien.

Heiße Diskussionen habe es schon gegeben aber keinen Streit, relativierte Erster Bürgermeisterstellvertreter und CDU-Fraktions-chef im Gemeinderat Siegfried Schlüter. Ortschafts- und Gemeinderat einerseits und die Verwaltung andererseits seien sich zunächst nicht einig gewesen, ob man den Gruppenraum überhaupt noch braucht. Schließlich hat der Kindergarten drei Gruppen mit 67 Kindern (im nächsten Kindergarten-Jahr werden es 70 sein), aber vier große Räume.

Die Verwaltung habe die Sanierung „als nicht so dringend angesehen“, so Schlüter. Die Gremien schon. „Vor den kalkulierten 40000 Euro Kosten sind wir aber erschrocken“, so Schlüter. Der Ortschaftsrat habe alternative Renovierungsvorschläge vorgelegt, die wesentlich preiswerter ausgefallen wären. Das Gremium sah die „große Lösung“ als nicht unbedingt nötig an. „Aber dann hätten wir in fünf, sechs Jahren wieder sanieren müssen. Und die Verwaltung meinte dann doch: ‘Wir machen da keine halben Sachen‘“, erinnerte sich Peter Riehls Stellvertreter. Ganz oder gar nicht also. „Durch die Sanierung mussten wir auf andere Dinge verzichten“. Die Stadt ist eben knapp bei Kasse. Die Sanierung hat nun um die 35000 Euro gekostet. „Das wird auf Jahrzehnte halten“, meinte Schlüter. Die Ausgabe sollte sich nun aber auch lohnen. Daher seine Bitte an Koch: „Nutzen Sie den Raum gut“.

Dr. Herbert Kraus glaubte Schlüter widersprechen zu müssen: „Der Ortschaftsrat wollte in der Sanierung nie halbe Sachen machen. Wir haben die Meinung eines Experten eingeholt, und dieser kam zu dem Ergebnis, dass man auch schon für 6000 Euro etwas hätte machen können“. Wie auch immer: Der Gruppenraum ist jetzt wieder trocken gelegt und nach vier Jahren wieder nutzbar für den Kindergarten. Das ist das Wichtigste.

Christian Wolf, der Ortsvorsteher Alfred Burkhardt vertrat, freute sich, dass das Geld für den Feuchtigkeitsschutz der Wände trotz der angespannten Haushaltslage zur Verfügung gestellt wurde – „auch ein Ergebnis der Einigkeit im Ortschaftsrat“. Sein Dank galt dem Bauamt für die Umsetzung. Den nahm Detlef Schreiber in Vertretung von Stadtbaumeister Volker Rehberger in Empfang (es war offensichtlich der Termin der Vertreter).

Schreiber berichtete, dass die Wände des Raumes Feuchtigkeit gezogen haben. Diese drang auch in den Estrich ein, aber nicht in die Bodenplatte. Jedenfalls löste sich auch der Boden ab. Also wurde der Estrich entfernt und das Mauerwerk per Injektionsverfahren abgedichtet (was alleine 15000 Euro kostete). Anschließend wurde alles wieder verputzt. Schreiber meinte, dass gleiche Schäden durchaus auch in den oberen Bereichen des Kindergartens auftreten könnten: „Theoretisch ist hier ein ähnliches Problem möglich“. Jetzt zählt aber erstmal, dass die „Löwengruppe“ im neuen Kindergarten-Jahr in den sanierten, aber noch nicht ganz fertig eingerichteten Raum umziehen kann.

Dadurch wird der dritte Gruppenraum frei, der dann für individuelle Angebote genutzt werden soll. Workshops sind angedacht, ferner Projektwochen zu den Themen „Backen“ oder „Schusterwerkstatt“. Auch das Sprachprogramm kann hier angeboten werden, das sich zuvor in Kochs Büro auf dem Fußboden abspielte. Kein Zustand war das langfristig. „Die Investition hat sich also gelohnt“, resümierte der Kindergarten-Leiter.

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„Die Investition hat sich gelohnt“-2

Autor: Rhein-Neckar-Zeitung