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27.07.2005

Er wird der Schule fehlen

Verabschiedung des Altenbacher Grundschulrektors Hermann Fischer in der Mehrzweckhalle

Er hätte ruhig noch lange bleiben können, meinten auch die Eltern. Die Schüler verabschiedeten sich mit einem Theaterstück von ihrem Rektor Hermann Fischer.

Schriesheim-Altenbach. (anzi) „Vor zwölf Jahren haben wir ihn gleicher Stelle begrüßt“, so die stellvertretende Schulleiterin der Grundschule Altenbach, Ursula Schwöbel am Montag in der Mehrzweckhalle. Die Rede war von Rektor Hermann Fischer, der in den Ruhestand verabschiedet wurde.

Viele Projekte habe er in der Altenbacher Schule bewirkt, sei es das Waldprojekt, den Lesewettbewerb, zahlreiche Schulfeste, die Aktivitäten zur 600-Jahr-Feier der Gemeinde, Sportveranstaltungen und seine Tätigkeit im Heimatmuseum in Dossenheim, die er in die Schule hat mit einfließen lassen, so Schwöbel. „In der Schule hat er eine gute Atmosphäre geschaffen und hatte einen guten Kontakt zu Eltern und Vertretern der Kirchen und Gemeinden“, hob sie hervor. Wie begeistert die Schüler von ihrem Rektor waren, zeigte die Schule in einem Theater-Musik-Spiel. Als Zwerge verkleidete Schüler hatten Säcke voller Schätze mitgebracht, gefüllt mit Wünschen, Erinnerungen und Dank. Die Kinder übergaben „Glück“, in Form eines Hufeisens und eines Kleeblatts, zeigten mit Sportübungen, wie gesund Bewegung ist, hofften mit spanischen Tänzen, dass es bei Fischer im richtigen Rhythmus weitergehe und bedankten sich, dass er seinen Traum, das Heimatmuseum, „unter das Schuldach gebracht habe“. Sie demonstrierten, dass auch das Lernen bei Fischer Spaß gemacht hat. Ein kleines „Engelein“ übergab dem scheidenden Rektor ein Ruhekissen aus Samt. Dieser war gerührt und meinte: „Das war so schön, so wie es bei uns immer ist“.

Daniel Hager-Mann vom Amt für Schulaufsicht und Schulentwicklung verabschiedete Fischer offiziell und unterstrich dessen Kontaktfreude zum Wohle der Schule. Ortsvorsteher Alfred Burkhardt sprach in Vertretung von Bürgermeister Peter Riehl, der wegen eines Termins später zur Verabschiedung Fischers kam. „Die Zusammenarbeit im Ort zwischen Schule und Gemeinde hätte nicht besser sein können“, lobte Burkhardt. „Die kleine Grundschule hat einen wichtigen Stellenwert in unserem Dorf“, unterstrich der Ortsvorsteher. Er hatte eine Zusage mitgebracht. Nämlich, dass die Fensterjalousien für die Schule, um die Fischer so gekämpft hatte, noch in den Sommerferien angebracht würden. Schuldekan Albrecht Lohrbächer gratulierte Fischer, dass er sich als Pädagoge eine „der schönsten Aufgaben ausgesucht hat, die ein Mensch wählen kann“. Er dankte Fischer für sein Engagement. Die Elternbeirätin, Michaela Eisen, versicherte, dass es eine „angenehme Zeit mit Rektor Fischer gewesen“ sei und meinte, eigentlich könne er ruhig noch lange bleiben.

Hans-Jürgen Krieger hob als Personalrat hervor, wie sehr ein Mensch mit seinem Charakter die Möglichkeiten an einer Schule bestimme, und dass Fischer somit der Schule fehlen werde. Als geschäftsführender Schulleiter bemerkte Krieger auch im Namen seiner Kollegen, dass die Altenbacher Grundschule niemals Negativ-Schlagzeilen produziert habe – was vielleicht auch daran liege, dass die Schule nie Ärger mit Schulbezirksgrenzen gehabt habe, scherzte Krieger.

Bürgermeister Hans Lorenz aus Fischers Heimatgemeinde Dossenheim sagte, dass man nur Gutes über Fischer höre. Schon vor dem Ruhestand sei er ein sehr engagierter Mitbürger gewesen: „Die Gemeinde hat schon in weiser Voraussicht auf den Tag, an dem Fischer Pensionär wird, das Nachbarhaus des Heimatmuseums gekauft“, schmunzelte Lorenz. Die Gäste erfuhren außerdem, dass sogar Lorenz als Viertklässler den Lehrer Fischer erlebt hat, als dieser an der Dossenheimer Grundschule Referendar war.

Fischer bedankte sich abschließend. Er habe immer versucht eine stimmige Atmosphäre zu schaffen, doch dazu gehörten auch die Kollegen, die Eltern, seine Familie und die gute Zusammenarbeit mit der Gemeinde, ohne all deren Engagement vieles nicht möglich gewesen wäre.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung