Schriesheim im Bild 2023

09.08.2005

Damit Hund und Halter ein echtes Team werden

Der Verein der Hundefreunde lud ein zum Sommerfest und präsentierte seine Gruppen – Training basiert auf Motivation, Spiel und Belohnung

Von Maren Schultz

Schriesheim. Mischling oder Rassehund, groß oder klein, Welpe oder Senior: Beim Sommerfest am vergangenen Sonntag tummelten sich Hunde aller Arten auf dem Gelände des Vereins der Hundefreunde. Gesellig war das Fest, das nur kurz unter dem großen Regen litt. Zudem zeigte der Verein, was seine Gruppen drauf haben.

Seit 1968 besteht der Verein, und heute zählt er ungefähr 160 Mitglieder. Die Aktiven treffen sich etwa drei Mal pro Woche, um mit ihren Vierbeinern zu trainieren. Von der „Welpen-Lern-Spiel-Gruppe“ über die „Anfänger- und Junghundegruppe“ bis hin zum Begleithundetraining und zur Sport- und Agility Gruppe bietet der Verein für jeden Hund und jedes Alter das richtige Niveau. „Am Anfang geht es natürlich noch nicht um sportliche Leistungen, sondern um das spielerische Erlernen einfacher Grundlagen“, erklärt Andrea Hey-Meier, Pressewartin und Zweite Vorsitzende, die selbst zwei Gruppen trainiert. Vertrauensbildung, Teambildung von Mensch und Hund und Angstabbau sind Ziele, die die Welpen ab der neunten Lebenswoche erreichen sollen.

Die Anfänger- und Junghundegruppe ist bereits für Hunde ab etwa einem halben Jahr gedacht. Auch hier werden Teambildung und Sozialisierung groß geschrieben, doch es werden bereits die Basisgrundlagen zum Gehorsamstraining gelegt. So soll der Hund zum Beispiel lernen, auch ohne Leine „bei Fuß“ zu gehen. In den weiteren Gruppen, wie der Team- Test-Stufe und dem Begleithunde-Training werden die Hunde verstärkt für den Alltag fit gemacht. Der Hund soll auch ohne Leine gehorchen, sich anderen Hunden gegenüber neutral verhalten und Begegnungen mit Radfahrern oder größeren Menschengruppen ruhig meistern. Bei der Prüfung zum verkehrssicheren Begleithund muss der Halter außerdem eine theoretische Sachkundeprüfung ablegen. In den letzten beiden Gruppen, der Sportgruppe und der Agility Gruppe, wird außerdem Wert gelegt auf Fitness und Geschicklichkeit des Vierbeiners. Oft nehmen diese Gruppen auch an Wettkämpfen teil, bei denen sich Hunde und Hundeführer mit anderen Teilnehmern messen. Diese Wettkämpfe gehen von Vereins- und Freundschaftsturnieren auf lokaler Ebene bis zu Weltmeisterschaften. „Leider ist Hundesport in Deutschland immer noch ein Randsport“, so Hey-Meier. In Großbritannien hingegen würden Agility-Wettkämpfe sogar im Fernsehen übertragen.

„Ganz wichtig auf jedem Niveau ist es, das Training auf Motivation, Spiel und Belohnung aufzubauen“, betont Hey-Meier. Denn Hunde lernten spielerisch viel besser. Zu viel Druck oder ein lautes Wort brächten fast nie den gewünschten Erfolg. Von Anfang an legt der Verein großen Wert auf eine gute Grundausbildung der Hunde. „Es ist wichtig, dass der Hund gehorcht, denn die ganze Unterordnung dient in erster Linie dem Alltag“, erklärt Hey-Meier. Kommandos wie „Fuß“, „Sitz“, „Aus“ oder „Hier“ seien wichtige Kommandos, die für einen problemlosen Alltag mit dem Hund nötig sind. Schließlich soll es dem Halter möglich sein, seinen Hund überall hin mitnehmen zu können, ohne Angst haben zu müssen, dass andere durch den Hund belästigt werden. „Mit einem Hund der nicht gehorcht macht es ‘draußen‘ keinen Spaß“, so Hey-Meier. Wichtig sei es, aus Hund und Halter ein Team zu bilden und den Hund als Partner zu betrachten. Damit wolle man auch verhindern, dass Hunde an Autobahnraststätten landen oder im Wald ausgesetzt werden. Haltern, die Probleme mit ihrem Hund haben, steht der Verein mit Hilfe und Tipps zur Seite. „Allerdings sind wir keine Hundeschule und bieten auch keinen Rundumservice“, betont Hey-Meier.

Daher sei die Voraussetzung immer, dass der Halter aktiv an der Erziehung seines Hundes mitarbeite. Sei dies jedoch gegeben, so stünde einem guten Verhältnis und einer langjährigen Freundschaft zwischen Mensch und Hund nichts mehr im Weg.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung