Schriesheim im Bild 2023

07.09.2005

„Wie drei Tage im Urlaub“

Die „T-Band“ sorgte gestern für Stimmung im Weindorf – Grüber klärt „Cola-Schirm-Frage“ im Schulhof auf – Reaktionen auf das Straßenfest

Gestern Abend feierten die Schriesheimer im Weindorf den langen Ausklang des Straßenfestes. Die „T-Band“ sorgte für die passenden Rhythmen.
Schriesheim. (anzi) Während gestern die Vereine nach zwei Tagen Straßenfest ihre Tische, Bänke und Theken wieder abbauten, wurde im Weindorf noch einen Tag länger gefeiert. Am Nachmittag sorgte Rudi Kling für gemütliche Stimmung unter der Linde. Gegen Abend ging dann noch einmal so richtig die Post ab. Traditionell gaben die fünf Musiker der T-Band auf der neuen Leichtmetallbühne einen Hit nach dem anderen zum Besten. Zwar ein wenig später als angekündigt, doch das tat der guten Laune keinen Abbruch. Im Gegenteil, die Gäste strömten ohnehin erst gegen 18.30 Uhr in das Weindorf, dann aber massig, so dass der Geschäftsführer der Winzergenossenschaft, Harald Weiss, noch Tischgarnituren anbauen musste.

Bei Songs wie „Free Fallin‘“ von Tom Petty, „Living Doll“ von Cliff Richard oder „The Lion sleeps tonight“ von „The Tokens“ wurde mitgewippt, -gesungen und begeistert Beifall geklatscht. Manch einer war zu dieser Zeit immer noch am Abbau oder Hof fegen, doch als die Sonne unter ging, war auch der Letzte im Weindorf eingetroffen, und es wurde noch einmal richtig gefeiert und gerockt. Die Winzer hatten an diesem Abend noch einmal gut zu tun. Ähnlich wie am Samstagabend, denn da war das Weindorf ebenfalls gut besucht. „Die ,Hitfabrik‘ am Samstag war super“, meinte Gerd Bartsch, und auch Kollegin Christiane Majer stimmte ihm zu.

Überhaupt waren die Winzer recht zufrieden mit dem diesjährigen Straßenfest. Lediglich am Sonntagabend war wenig los, vielleicht wegen des Fernsehduells oder weil der „Rock Express“ am Stadtbrunnen spielte. Die Musikauswahl im Weindorf am Sonntagabend war vielleicht auch nicht ganz so glücklich, hörte man von dem ein oder anderen Weinstand. „Doch ist das eben Geschmacksache“, so Majer.

Eines konnte inzwischen jedenfalls aufgeklärt werden: Die Befürchtung, dass es im Weindorf bald nur noch rote Colaschirme gibt. „Wir hatten lediglich angeboten, große Schirme zu besorgen“, erläuterte KSV-Vorsitzender Klaus Grüber. „Die wären aber dann ganz neutral weiß gewesen“, versicherte er. Fragte man gestern noch einmal bei den Besuchern nach, wie ihnen das Straßenfest in diesem Jahr gefallen hat, kamen dann vorwiegend positive Antworten.

„Es war super, bei dem Wetter sowieso“, meinte IEWS-Vorsitzender Klaus Cardano. „Es war durch die Bank ein gelungenes Fest, und es ist gut, dass man die Organisation auf mehrere Schultern verteilt. Wenn man das nicht tut, geht die Motivation schnell verloren“. Auch was die Musikauswahl betreffe, sei es eine gute Mischung gewesen. „Klar, ich stehe mehr auf Rock. Aber die Geschmäcker sind eben unterschiedlich, und man muss bei musikalischen Engagements auch mal den finanziellen Aspekt betrachten“.

„Wie jedes Jahr, wenn das Wetter gut ist, ist auch die Stimmung gut“, so SPD-Stadtrat Rainer Dellbrügge. „Dass der Verkehrsverein etwas entlastet wurde, war gut. Und auch, dass der KSV einen Teil übernommen hat. Man kann es sowieso nicht allen recht machen“. Harald Weiss fühlte sich „wie drei Tage im Urlaub. Ich war erst enttäuscht, dass mein Urlaub schon wieder vorbei ist, aber dann kam das Straßenfest“. Er ist besonders stolz auf sein WG-Team, auf das er sich gut verlassen könne. WG-Mitarbeiter Gerd Spiegelhalter ergänzte dann, dass die Stimmung auf dem Straßenfest wirklich prima war, und er war auch begeistert von der neuen Weindorf-Bühne, die sich so schnell und unkompliziert auf- und abbauen ließ. „Persönlich fand ich das Straßenfest ganz toll“, sagte Claudia Nagelstein vom BdS. Einige Freunde von ihr aus Mannheim, Brühl und Walldorf, die immer gerne nach Schriesheim kommen, waren allerdings nicht ganz so begeistert von der Ringkampf-Übertragung. „Es ist eben kein Massensport, der jeden interessiert“.

„Am Samstagnachmittag war ein bisschen wenig los auf den Straßen“, so BdS-Geschäftsführerin Doris Miech. „Beim Jazz oben war es aber Klasse. Als ich im Verkauf am Uzès-Stand ausgeholfen habe, hätte ich für die Musik allerdings Schmerzensgeld verlangen können. Es war einfach zu laut. Man konnte sich kaum unterhalten, doch dafür kommt man doch eigentlich aufs Fest“.

Die Organisatoren des Straßenfestes werden heute ihre erste Bilanz ziehen.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung