Schriesheim im Bild 2023

12.10.2005

Vom „Heiß-Hof“ in den „Hirsch“-Hof

Straßenfest: Die „Uzès-Taverne“ des Partnerschaftsvereins zieht nächstes Jahr um in den Hof der Weinwirtschaft in der Heidelbergerstraße

Die Jumelage-Freunde wären zum Straßenfest gerne im Hof der Bäckerei Heiß geblieben. Aber, so Horst Schütze, Vorsitzender des Partnerschaftsvereins mit Blick auf die KSV-Aktivitäten: „Wir passen mit unserem Angebot jetzt nicht mehr an diese, uns lieb gewordene Stelle“. Die Schneiders haben für die Zukunft den Hof ihres „Goldenen Hirsch“ angeboten (im Bild). Für den Partnerschaftsverein ein Glücksfall. Foto: Dorn
Von Carsten Blaue

Schriesheim. Dieses Jahr feierte der Partnerschaftsverein auf dem Straßenfest mit seiner Uzès-Taverne das 20-jährige Jubiläum im Hof der Bäckerei Heiß. Vieles deutet darauf hin, dass es zugleich das letzte Mal war, dass die Förderer der Partnerschaft ihre Taverne an dieser Stelle öffnen. „Wir ziehen um“, bestätigt der Vorsitzende des Partnerschaftsvereins, Horst Schütze, gestern auf Anfrage der RNZ. Und zwar in den Hof der Weinwirtschaft „Goldener Hirsch“ in der Heidelberger Straße. Auch Sterne-Gastronom Jürgen Schneider nickt zustimmend: „Wir helfen dem Partnerschaftsverein gerne. Der Verein war mit seiner Situation dieses Jahr wohl nicht ganz so glücklich“.

„Wir haben beim Straßenfest dieses Jahr so gut wie kein Geschäft gemacht, und schon gar keinen Gewinn“, so Schütze. Was ihm nicht das Wichtigste war. Es ging eher um die Unzufriedenheit der Gäste und der Helfer. Schon vergangenes Jahr habe sich diese Entwicklung abgezeichnet, als die Kraftsportler am Stadtbrunnen erstmals die Live-Übertragung eines Ringer-Wettkampfs in ihr Straßenfest-Konzept aufnahmen.

Dieses Jahr kam nun das veränderte Bühnen-, Gastro- und Veranstaltungskonzept des KSV rund um das Historische Rathaus dazu, und damit sah Schütze für den Partnerschaftsverein endgültig keine Chance mehr, das eigene Publikum in den Heiß-Hof zu locken. Schütze: „Wir passen mit unserem Angebot jetzt nicht mehr an diese, uns lieb gewordene Stelle. Leider. Aber uns sind die Leute fast schon weggerannt“.

Gründe dafür seien unter anderem die laute Musik am Samstagnachmittag und die lange Sport-Übertragung gewesen. Außerdem hätten die Menschen an den Bistro-Tischen des KSV fast bis unmittelbar vor den Eingang zur Uzès-Taverne gestanden. Die Jumelage-Aktiven sahen sich quasi abgekoppelt und verdrängt vom Geschehen. Mit dem Hof der Bäckerei Heiß an sich habe der Umzug rein gar nichts zu tun, unterstreicht Schütze.

Jüngst kam er mit den Schneiders ins Gespräch. Man kam auch auf das Thema Straßenfest und die veränderten Rahmenbedingungen für den Partnerschaftsverein.

Für diesen sei es ein Glücksfall, in den Hof des „Goldenen Hirsch“ zwischen dem Strahlenberger Schulhof und der Heidelberger Straße umziehen zu können, so Schütze. Der Standort garantiert nicht nur hohen Publikumsverkehr, sondern: „Wir haben hier ganz neue Möglichkeiten und Chancen. Wir sind in der Nähe des Weindorfs, das doch eher zu unserem Publikum passt“, so Schütze. Der Verein habe nun auch wieder die Möglichkeit, an ein kleines Rahmenprogramm zu denken, das dem Charakter der Uzès-Taverne entspricht: „Wir können uns besser darstellen und vielleicht auch mal in Abstimmung mit dem Musikprogramm im Weindorf einen Akkordeonspieler engagieren oder Chansons präsentieren“, freut sich der Vorsitzende. Auch Jürgen Schneider sieht den Vorteil dieser neuen Kooperation zwischen Gastronomie und Verein beim Straßenfest: „Wir haben aber noch nicht über Details gesprochen“, sagt er. Es ist klar, dass ihn die Verbindung von kulinarischen Genüssen und französischem Flair nicht kalt lässt. „Wir unterstützen den Partnerschaftsverein also gerne“, sagt Schneider. Für ihn ist zudem klar: „Das Angebot des Partnerschaftsverein wird seinen Charakter als Taverne behalten“.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung