Schriesheim im Bild 2023

19.11.2005

Über 1000 Menschen beim Forum der Stadt

Große Resonanz: Die fünf Bürgermeisterkandidaten präsentierten sich gestern bei der offiziellen Vorstellung in der Mehrzweckhalle

Hansjörg Höfer, Peter Rosenberger, Volker Arras, Erwin Leuthe und Karlheinz Würz (von links) standen den Bürgern beim offiziellen Forum der Stadt gestern Abend in der sehr gut besuchten Mehrzweckhalle Rede und Antwort. Zunächst stellten sie sich und ihre Ziele nochmals vor – Werner Terebas Stuhl blieb übrigens leer. Fotos: Dorn
Von Carsten Blaue

Schriesheim. Der größte Teil der 1000 Plätze in der Mehrzweckhalle war besetzt und auch die Tribüne gut besucht: Die offizielle Vorstellung der Bürgermeisterkandidaten der Stadt Schriesheim stieß gestern Abend auf beste Resonanz. Der Erste Bürgermeister-Stellvertreter und stellvertretende Vorsitzende des Gemeindewahlausschusses, Siegfried Schlüter, leitete das Forum und vertrat Bürgermeister Peter Riehl. Zunächst hatten Hansjörg Höfer, Peter Rosenberger, Volker Arras und Karlheinz Würz jeweils zehn Minuten Zeit, sich vorzustellen und nochmals ihre Ziele zu erläutern, wobei sie jeweils die Halle für sich alleine hatten. Denn die anderen Kandidaten mussten draußen warten. Danach stellten sich die Fünf den Fragen der Bürger. Der Stuhl des „Überallkandidaten“ Werner Tereba blieb übrigens leer.

Höfer betonte als erster Redner, dass er an seinen Taten in den letzten 20 Jahren als Gemeinderat messbar sei. Bei ihm müsse man sich nicht nur auf das verlassen, was auf dem Papier stehe. „Man darf nicht warten auf bessere Zeiten, sondern muss etwas tun, damit die Zeiten besser werden“. Mit den vorhandenen Mitteln wolle er als Bürgermeister das Beste für die Stadt erreichen. Ohne weiteres bürgerschaftliches Engagement werde Schriesheim aber nicht bleiben, wie es ist. Höfer will die Bürger vorzeitig in Entscheidungen einbeziehen. Keine andere Gemeinde sei es ihm wert, seinen Beruf als Bäckerei-Geschäftsführer aufzugeben. Zumal er seine Bäckerei in einer Zeit zur Blüte gebracht habe, da andere mittelständische Unternehmen zu kämpfen gehabt hätten. Die Erfahrungen einer modernen Unternehmensführung werde er auch in der Verwaltung umsetzen können.

Eine Beschreibung seiner bisherigen Tätigkeit als Bezirksbürgerdienstleiter in Mannheim stellte Rosenberger an den Anfang seiner Präsentation. Seit seiner Bewerbung am 1. März habe er 300 Termine wahrgenommen, um Schriesheim und seine Ortsteile kennen zu lernen. Rosenberger rollte danach eine lange Liste mit Anregungen von Bürgern aus, was getan werden könnte. Er werde die Jugendlichen beim Bau ihres Jugendhauses unterstützen und die Sanierung des Schulzentrums vorantreiben. Er warb für Synergieeffekte durch Kooperation mit Nachbargemeinden, regte ein umfassendes Stadtmarketing an und forderte eine offene Gesprächskultur zwischen Verwaltung und Bürgern.

Er genieße das Glück, in einer harmonischen Familie zu leben, so Arras zu Beginn. Daraus folge für ihn die Verpflichtung, sich zu engagieren. Und was sei dazu besser geeignet als das Amt des Bürgermeisters, fragte Arras. Es gelte, die Infrastruktur für Jugendliche, für Familien und Senioren zu verbessern. Arras sprach sich für die Sanierung des Schulzentrums, für den Erhalt der Strahlenberger Grundschule und die Einstellung eines Jugendsozialarbeiters aus. In Bezug auf die Vereinsarbeit schloss er Zuschusskürzungen aus. Auch der Branichtunnel sei für Schriesheims Zukunft dringend notwendig, formulierte Arras das Ziel, den ersten Spatenstich in den kommenden zehn Jahren anzustreben.

Leuthe erinnerte daran, dass er vor fünf Jahren in Wiesloch mit zwei Drittel Mehrheit des Gemeinderats zum Bürgermeister gewählt wurde. Eine attraktive Stadtgestaltung, eine ideenreiche Verkehrsplanung, eine nachhaltige Stadtentwicklung, ausreichende Bildungs- und Betreuungsangebote, Bürgerbeteiligung, eine effiziente, bürgernahe Verwaltung: Leuthe belegte seine Ziele mit Schlagworten. Er werde sich für den Bau des Branichtunnels mit privater Beteiligung stark machen. In der Stadtentwicklung habe für ihn die Innenentwicklung Vorrang.

Applaus erhielt Würz gleich zu Beginn, als er darauf hinwies, dass er als Vollstreckungsbeamter gelernt habe, wie man an Geld kommt. Er sprach sich für eine aktive Unterstützung der Vereine aus, um das Ehrenamt weiter zu fördern. Es sei ihm eine Herzensangelegenheit, seine Kenntnisse für seine Heimatstadt einzusetzen. Auch eine Verwaltungsreform habe er sich auf die Fahnen geschrieben, ebenso die Konsolidierung der Finanzen, die Förderung des Gewerbes und der offenen Jugendarbeit – und des Katastrophenschutzes. Bei der Beschreibung, mit welchen Vorbehalten die Bürger heute aufs Rathaus gehen, hatte Würz die Lacher auf seiner Seite. Ein wenig Humor dürfe eben nicht fehlen, so Würz.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung