Schriesheim im Bild 2023

02.12.2005

„Ich konzentriere mich ganz auf mich“

Peter Rosenberger will auch die Nichtwähler von sich überzeugen – Leuthes Äußerungen seien „absolute Unverschämtheit“ – Lob für Arras

Peter Rosenberger begegnet Wahlempfehlungen für seinen Mitbewerber Hansjörg Höfer gelassen.
Schriesheim. (cab) „Die Wahl war ein sehr deutliches Signal, dass sich der Wähler für einen Verwaltungsfachmann von außen entschieden hat. 45 Prozent sind ein sehr gutes Ergebnis“: Bürgermeisterkandidat Peter Rosenberger ist gestern beim Pressegespräch guter Dinge, wenn er an den Wahlsonntag zurückdenkt. Das Votum habe ihm gezeigt, dass er mit seiner Art in Schriesheim angekommen ist. Aber Rosenberger will sich auf den Prozenten nicht ausruhen: „Ich werde weiter präsent sein. Ich hoffe, dass ich auch Nichtwähler von mir überzeugen kann.“

Einen gezielten Wahlkampf in den wenigen Stimmbezirken, in denen er nicht die Nase vorne hatte, will Rosenberger in den nächsten vierzehn Tagen nicht führen: „Ich will ja niemanden belästigen“. In Ursenbach, Altenbach und Schriesheim wird er den Bürgern aber nochmal in Veranstaltungen die Gelegenheit geben, ihn zu befragen. Er hoffe, so Rosenberger, dass der Wahlkampf weiterhin fair bleibt und durch Sachthemen geprägt wird. Rosenberger sieht die Wahlempfehlung seines ehemaligen Mitbewerbers Erwin Leuthe gelassen – er hatte sich für Hansjörg Höfer ausgesprochen. Zumal die SPD dieser Empfehlung nicht ausdrücklich folgen wollte. Dazu Rosenberger: „Hätte die SPD das gewollt, dann hätte sie das auch deutlich formuliert. Die Sozialdemokraten haben doch sehr unterschiedlich gewählt.“

Weniger entspannt reagiert Rosenberger auf die persönlichen Angriffe Leuthes. Dieser hatte seinen Mitbewerber aus dem bürgerlichen Lager der Hochstapelei und der Wählerbestechung bezichtigt. „Eine absolute Unverschämtheit“, sagt Rosenberger. „Nach einer Niederlage soll man die Fehler bei sich selbst suchen. Im Sport würde man sagen: Dieses Nachtreten ist eine knallrote Karte.“ Leuthes Äußerungen würden dem grundsätzlichen Stil des Wahlkampfes nicht gerecht. Rosenberger will sich aber weder von Wahlempfehlungen anderer noch von solcher Kritik aus der Ruhe bringen lassen: „Ich konzentriere mich weiterhin ganz auf mich.“ Er werde zwar von CDU, Freien Wählern und FDP unterstützt im Wahlkampf, „und wir haben ihn auch zusammen geführt.“ Nur: „Die Bürgermeisterwahl ist eine Persönlichkeitswahl.“ Insofern habe eindeutig er den ersten Wahlgang für sich entschieden und keine der Parteien für ihn.

Besser als auf Leuthe ist Rosenberger auf Volker Arras zu sprechen. Dessen Reaktion auf den Wahlausgang nennt Rosenberger „sehr stilvoll“. Er habe Arras eigentlich „deutlich stärker“ eingeschätzt im Ergebnis. Und vor der Art und Weise, wie Schriesheims Kämmerer seinen Rückzug gestaltet habe, ziehe er den Hut, so Rosenberger: „Arras war ehrlich und fair.“ Das werde dem neuen Bürgermeister die Zusammenarbeit mit dem Kämmerer erleichtern, glaubt Mannheims Bezirksbürgerdienstleiter. Rosenberger sagt, er schätze Arras als Fachmann. „Wir sind zwar unterschiedliche Persönlichkeiten. Aber wir sind im Wahlkampf sehr respektvoll miteinander umgegangen.“

INFO: Rosenberger gibt den Bürgern nochmal Gelegenheit, ihn zu befragen, und zwar am Donnerstag, 8. Dezember, um 20 Uhr im Altenbacher Sängerheim, am Freitag, 9. Dezember, um 20 Uhr im Schriesheimer Hotel „Zur Pfalz“ und am Sonntag, 12. Dezember, um 11 Uhr zum Frühschoppen in Ursenbach. Der genaue Ort wird noch bekannt gegeben.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung