Schriesheim im Bild 2023

09.01.2006

Stehende Ovationen in einer besonderen Stunde

Feuerwehr ehrt Bürgermeister Peter Riehl im Rahmen des Kameradschaftsabends – Dieser zeigt sich „stolz auf seine Wehr und seine Jugend“

Zahlreiche Ehrungen standen im Mittelpunkt des Kameradschaftsabends der Schriesheimer Feuerwehr. Ehrenkommandant Georg Weber sowie Bürgermeister und Feuerwehr-Dienstherr Peter Riehl wurden mit der Medaille des Kreisfeuerwehrverbandes ausgezeichnet (Bild rechts). Schriesheim. (cat) Dass die Kameradschaft bei der Schriesheimer Feuerwehr mehr als nur bloßen Wortwert besitzt, das ist längst bekannt. Über Nachwuchsprobleme können sich die Schriesheimer ebenso wenig beklagen wie über die langjährige Treue, die viele Mitglieder mit ihrer Wehr verbindet. Dementsprechend zufrieden und ausgelassen war die Stimmung am Samstag beim Kameradschaftsabend im Feuerwehrhaus.

Zur Übergabe der Ehrungen des Landes Baden-Württemberg bat Kommandant Oliver Scherer den Kreisbrandmeister, Peter Michels, ans Mikrofon. Vor allem die unkonventionelle Bereitschaft der Schriesheimer, die Verantwortung für die Leistungsprüfung im vergangenen Herbst zu übernehmen, imponiere ihm und verdiene Dank und Anerkennung, so Michels. Auch freue er sich über das einwandfrei funktionierende Hilfeleistsystem der Stadt, das sich durch die gute Zusammenarbeit der Feuerwehr, der Polizei und des DRK auszeichne. Und gerade weil die Einsätze der Rettungskräfte oft gefahrenreich seien, verdiene die Leistung der Geehrten besonderen Respekt, so Michels, bevor er Stefan Trippmacher für seinen 25-jährigen aktiven Dienst auszeichnete. Rolf Grittmann und Heinz Sommer von der Löschgruppe Ursenbach, die beide ebenfalls mit dem baden-württembergischen Feuerwehr-Ehrenzeichen in Silber geehrt wurden, waren krankheitsbedingt nicht anwesend.

Bernd Dittes, der stellvertretende Vorsitzende des Kreisfeuerwehrverbandes, nahm im Anschluss die Ehrungen der langjährigen Mitglieder vor. Die silberne Ehrennadel für 40 Jahre Mitgliedschaft bekam Karl Forschner. An Hermann Fath aus Ursenbach, der zur Ehrung aus Gesundheitsgründen ebenfalls nicht anwesend war, Gerhard Machauer und Karl Schollenberger (Ursenbach) ging die goldene Ehrennadel. Seit 50 Jahren sind sie Mitglieder. Für seine 60-jährige Treue wurde in Abwesenheit Heinz Stumpf geehrt. Für seine 20-jährige Tätigkeit als stellvertretender Stabsführer beim Spielmannszug bekam Rainer Näher die Dienstnadel der Bundesvereinigung Deutscher Musikverbände in Gold von Kreisstabsführer Armin Schäfer überreicht. Dann war die Jugendfeuerwehr an der Reihe. Aus ihren Bänken wurden Florian Kimmel für vier Jahre und Andreas Baar, Thorsten Riedling und Rüdiger Weber für ihre je achtjährige Tätigkeit in der Jugendarbeit gewürdigt. Die Urkunden überreichte Kreisjugendfeuerwehrwart Sandro Emde.

Für ihn bedeute das Engagement der Jugendlichen bei der Wehr mehr als nur den Beitrag zur Sicherheit der Gemeinde, so Emde. Neben Freizeitaktivitäten würden auch Werte wie Solidarität und Gemeinschaft vermittelt, lobte er die Schriesheimer Jugend.

Den Höhepunkt bildeten schließlich die Sonderehrungen. „Zwei Kapitäne gehen von Bord“: Die einleitenden Worte von Bernd Dittes ließen die Namen der Geehrten bereits erahnen. Georg Weber, seit zwei Jahren Ehrenkommandant und ab demnächst Mitglied der Altersmannschaft, und Bürgermeister Peter Riehl, seit 32 Jahren Bürgermeister und damit Dienstherr der Schriesheimer Wehr, wurden zum Abschied mit der Medaille des Kreisfeuerwehrverbandes ausgezeichnet.

Doch damit nicht genug, denn Sandro Emde fügte hinzu, dass er bisher noch keine Gelegenheit hatte, sich für das tatkräftige Engagement des scheidenden Bürgermeisters in Bezug auf die Jugendwehr zu bedanken. Im Anschluss an seine Ankündigung, Riehl im Namen der Jugend mit der silbernen Ehrennadel auszuzeichnen, gab es stehende Ovationen. Riehl war gerührt. In seinem Dankeswort trat er weg vom Mikrofon und richtete sich direkt an die Feuerwehrleute. Es herrschte absolute Stille.

„Eine ganz besondere Stunde“ sei diese für ihn, so Riehl. Er habe drei Generationen Feuerwehr erlebt, und es beeindrucke ihn zutiefst, dass die Kameradschaft in Schriesheim an so hoher Stelle stehe. Er sei stolz auf „seine Wehr und seine Jugend“ und mit einem „Gott zur Ehr – dem nächsten zur Wehr. Einer für alle – alle für einen!“ verabschiedete er sich unter tosendem Applaus und lauten Jubelrufen.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung