Schriesheim im Bild 2023

14.01.2006

"Nur in Tippelschritten voran"

Kommt laut Dr. Klaus Kinkel die große Koalition: Wahlkampfauftakt bei der FDP

Bundesaußenminister a. D. Dr. Klaus Kinkel war Ehrengast der Schriesheimer Liberalen. FDP-Landtagskandidatin Dr. Birgit Arnold und Zweitkandidatin Susanne B. Krüger (re.) begrüßten ihn. Foto: Dorn

Schriesheim. (nam) Wahlkampfauftakt bei der FDP Schriesheim: Gestern empfing sie Dr. Klaus Kinkel, Bundesaußenminister a. D., in der Weinscheuer Majer.

Mit einem Bein auf eine Bank abgestützt gestikulierte er in die Reihen der Zuschauer, das FDP-Kandidatinnenprospekt zusammengerollt als verlängertem Zeigefinger.

Im Gegensatz zu FDP-Landtagskandidatin Dr. Birgit Arnold beschränkte sich Kinkel nicht auf ein Thema: Denn Arnold widmete sich in ihrer Ansprache der Bildungspolitik und legte die Entwicklungen dar, die die FDP in der Vergangenheit auf den Weg gebracht habe: Die Verlässliche Grundschule, das acht-jährige Gymnasium und 5500 Lehrerstellen, die in Baden-Württemberg zusätzlich geschaffen wurden. Für ihren Wahlkreis nannte sie die „Ganztagesbetreuung“ als ihren Schwerpunkt in der Bildungspolitik. Arnold will sich dafür einsetzen, dass die hiesigen Schulen von einem neuen Investitionsprogramm für den Ausbau zu Ganztagsschulen profitieren.

Auch Kinkel hielt sich länger beim Thema Bildungspolitik auf – als Opa mit fünf Enkeln könne er da schließlich mitreden. Er nannte Schwächen in der Bildungskette und forderte, dass die Naturwissenschaften als Schulfächer ihren „Schreckencharakter“ verlieren müssten. Ansonsten widmete sich Kinkel in einem Schnelldurchlauf einigen politischen Themen: von der Situation der FDP auf Landes- und Bundesebene – „wir stehen besser da, als ich es erwartet habe“ – zu den Problemen der großen Koalition. Kinkel: Die große Koalition erziele „Einigungen auf dem kleinsten gemeinsamen Nenner“ und ginge nur „in Tippelschritten voran“. Als ehemaliger Außenminister wandte sich Kinkel dann auch den aktuellen außenpolitischen Themen zu, wie der Atomkrise im Iran und der Rolle des Bundesnachrichtendienstes (BND) im Irakkrieg. Auch die rot-grüne Energiepolitik bekam ihr Fett weg. Schließlich hatte er auch noch einige Ratschläge für die FDP parat (weiterer Bericht folgt).

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung