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17.01.2006

Feuerwehr kam an die Leistungsgrenze

Stress pur beim Landesbergmannstag 2005 – Rückblicke im Rahmen der Jahreshauptversammlung

Schriesheim. (cab) Schriftführer Andreas Ullrich hatte ganz schön zu tun. Sein Tätigkeitsbericht über das Dienstjahr 2005 der Feuerwehr war 15 Seiten lang. Ein Hinweis darauf, dass das vergangene Jahr zwar „normal“ war, wie Kommandant Oliver Scherer am Freitag in der Jahreshauptversammlung sagte. Aber irgendwie auch wieder nicht. Einsätze im vergangenen Jahr, wie der OEG-Unfall an der B 3, der Sprengstoff- und Waffenfund in der Kirchstraße oder der Dackel im Dachsbau, sind eben keine gewöhnlichen Sachen. Dazu noch die Absperrdienste und Sicherheitswachen rund um den Mathaisemarkt und den Landesbergmannstag, der ein arbeitsreiches Extra im Jahr 2005 war.

Am Wochenende der Bergwerker sei die Feuerwehr an ihre Leistungsgrenze gestoßen, so Scherer. „Das war wirklich hart.“ Zumal es „nebenbei“ auch noch brannte (im Vereinsheim des Skivereins). Während des Mathaisemarkts und des Bergmannstags waren 233 Feuerwehrangehörige insgesamt 1120 Stunden im Einsatz. „Danach haben wir ehrlich gesagt keinen Bock mehr gehabt“, so Scherer. Aber die Moral in der Wehr stimmt, und so war das Formtief nur eine Episode.

Noch ein paar Zahlen zum vergangenen Jahr: Die Feuerwehr hatte 116 Einsätze. Dabei kamen 1780 Einsatzstunden zusammen. Für die insgesamt 44 Übungen wurden 1948 Stunden aufgebracht. Dazu 1144 Stunden in Sicherheitswachen, Absperr- und Ordnungsdiensten (und ohne Brandwachen in der Mehrzweckhalle). Macht unterm Strich: 4872 Stunden im Dienste der Sicherheit für die Bürger. Insgesamt zählt die Schriesheimer Feuerwehr 146 Angehörige, davon 67 Aktive der Abteilung Stadt und sieben Aktive der Löschgruppe Ursenbach, die, laut Franziska Reinhardts Bericht, im vergangenen Jahr nicht zu Einsätzen ausrücken musste.

Für den Spielmannszug berichtete Stabführer Walter Näher auch etwas Kurioses, Thema: Gebühren. So muss ein Spielmannszug generell aufpassen, dass er bei einem Festzug nicht länger als fünf Minuten an einer Stelle spielt (etwa, wenn‘s vorne nicht weitergeht und der Zug zum Stillstand kommt). Denn dann kommt das für die GEMA einem Platzkonzert gleich, und es werden Gebühren fällig. Das muss man nicht weiter kommentieren.

Wie engagiert die 28 Jugendlichen bei der Sache sind, zeigte auch der Jahresbericht von Jugendwart Florian Kimmel. In seinem Bericht erinnerte er zum Beispiel an das nicht gerade wetterglückliche Sommerzeltlager bei der Partnerwehr in St. Margarethen. „Da krieg‘ ich jetzt noch nasse Füße, wenn ich dran denk‘“, so Kommandant Scherer.

Er wies darauf hin, dass die Mathaisemarkt-Übung am 3. März um 19.30 Uhr wohl ausfällt, da die Krönung auf diesen Freitag vorgezogen werden soll. Das ist zumindest die Idee des künftigen Bürgermeisters Hansjörg Höfer (siehe weiteren Bericht), der mit einigen Gemeinderatskollegen quer durch die Fraktionen bei der Jahreshauptversammlung anwesend war. Scherer dankte dem Gemeinderat dafür, dass das Gremium die Belange der Feuerwehr unterstützt.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung