Schriesheim im Bild 2023

31.01.2006

Auch zu Höfer können die Bürger jederzeit kommen

Zu Fuß oder mit dem Fahrrad ins Rathaus: Schriesheim hat ab morgen einen neuen Bürgermeister – Dienstantritt im „Ausweichbüro“

Schriesheim. (cab) Ab morgen ist Hansjörg Höfer Bürgermeister in Schriesheim. Vereidigt wird er zwar erst abends. Die Amtsgeschäfte übernimmt er aber schon morgens. Am Mittwoch gleich um 8 Uhr steht für Höfer der erste Termin im Kalender. Dann wird er einlösen, was er im Wahlkampf versprochen hat: Seine erste Amtshandlung wird ein Gespräch mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Verwaltung sein. Man trifft sich im Großen Sitzungssaal.

An gleicher Stelle wird Höfer im Rahmen einer öffentlichen Gemeinderatssitzung, die morgen um 19 Uhr beginnt, als neuer Bürgermeister verpflichtet. Höfer lädt die Bevölkerung hierzu ausdrücklich ein – ebenso zum Umtrunk nach dem offiziellen Teil: „Ich wünsche mir, dass möglichst viele Bürger kommen. Schließlich ist das Rathaus das Haus der Bürger“, so Höfer. Er wird seine Amtsgeschäfte zunächst in einer Art Ausweichbüro aufnehmen: im Besprechungsraum, Zimmer 314. Aber das nur für eine Übergangszeit. Wenn er bis zum Mathaisemarkt in sein Dienstzimmer einziehen könnte, „dann wäre es gut gelaufen“, meint Höfer gestern im Gespräch. Bis dahin wird hier renoviert.

Der alte Teppichboden soll raus, ebenso die Decke und die Beleuchtung aus Heegers Zeiten. Die Schränke bleiben, ebenso die Raumaufteilung. Vorne in Richtung Sekretariat soll also auch in Zukunft ein Besprechungstisch stehen und hinten, vor der Tür zum Großen Sitzungssaal, der Schreibtisch. Wesentlichste Änderung zur Ära Peter Riehl dürfte jedoch sein, dass aus dem Dienstzimmer des Bürgermeisters in Zukunft ein Nichtraucherzimmer wird, auch für Besucher.

Die neuen Möbel hat Höfer schon im Auge, mehr will er dazu aber noch nicht sagen. Hell und freundlich soll sein Büro werden. Höfer sagt, er wolle mehr Tageslicht rein lassen. Auch er möchte für die Bürger stets eine offene Tür haben. Das habe sich bei Riehl bewährt, „und das werde ich fortsetzen.“

Festhalten möchte Höfer auch an Sekretärin Margit Höhr. Auch sie habe sich bewährt und sie kenne die Abläufe im Rathaus: „Das ist etwas Wertvolles“, meint der künftige Bürgermeister. Höfer lässt keinen Zweifel daran, dass Hauptamtsleiter Edwin Schmitt auch für ihn der „zweite Mann im Rathaus ist“, also sein engster Mitarbeiter: „Darüber dürfte es auch unter den Amtsleitern keine Diskussion geben“, ist sich Höfer sicher.

Er ist überzeugt, dass die Verwaltungsmannschaft loyal zu ihm stehen wird. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter würden nicht wollen, „dass ihr Bürgermeister demontiert wird“, so Höfer. Seinen Weg zur Arbeit will er künftig übrigens entweder mit dem Fahrrad oder zu Fuß zurücklegen. „Das dauert fünf Minuten. Aber ich werde mal eine Viertelstunde einplanen, weil man unterwegs immer jemanden trifft, mit dem man sich kurz unterhält,“ sagt er. Für längere Dienstfahrten wird zunächst der Privatwagen herhalten.

Morgens anfangen möchte Höfer „nach Bedarf“ und Terminlage. Der Rhythmus werde sich finden. Den Vormittag nach der ersten Gemeinderatssitzung unter seiner Leitung am 22. Februar (der Bauausschuss tagt bereits am 6. Februar unter seinem Vorsitz) hat er sich erstmal ganz von Terminen frei gehalten. „Für die Nachbereitung der Sitzung“, sagt er.

Erster Teil der Nachbereitung sind ja eigentlich am Sitzungsabend immer schon die gemeinderätlichen „Nachsitzungen“ in den rathausnahen Gaststätten. Auch an dieser Tradition möchte Höfer festhalten.

INFO: Öffentliche Vereidigung von Hansjörg Höfer. Mittwoch, 19 Uhr, Rathaus.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung