Schriesheim im Bild 2023

11.02.2006

„Das kann man fast nicht mehr abschaffen“

Eine „runde Sache“: Das Dozentenessen der VHS drehte sich auch um den Bürgermeisterwechsel – Von großen und kleinen Mozartkugeln

Schriesheim. (nam) Eine „runde Sache“ war‘s und ein bisschen auch zum „Kugeln“, das Dozentenessen der Volkshochschule (VHS) im Hotel „Zur Pfalz“: VHS-Leiter Frank Röger machte Hansjörg Höfer und Peter Riehl im Mozartjahr besondere Geschenke. Statistiken über das VHS-Jahr wie bei diesem Essen üblich präsentierte Röger nicht. Stattdessen wenige Fakten, denn die Geselligkeit sollte im Vordergrund des Treffens stehen: 2005 hat die VHS 587 Kurse angeboten, 447 fanden statt. „Wir haben unser Rechnungsergebnis positiv abgeschlossen und brauchen nur einen geringen Zuschuss der Stadt“. Auch wenn die Volkshochschulen Bildung für alle zum „sozialverträglichen Preis“ anbieten sollen: „Der betriebswirtschaftliche Aspekt wird immer wichtiger“, so Röger. Die VHS sei ein „neutraler Ort“, um sich Wissen anzueignen: Wichtig, gerade in Zeiten, wo eine kontinuierliche Weiterbildung, das lebenslange Lernen nötig sei.

„In 32 Jahren konnten Sie einiges bewegen“, wandte sich Röger an Riehl. Er ließ die Entwicklung der VHS seit Riehls Amtsantritt 1974 Revue passieren. Damals hieß die VHS noch Volksbildungswerk Schriesheim. Roland Nunheim leitete sie ehrenamtlich, 23 Kurse und eine Studienfahrt bot sie im Programm. Das damals noch im Mitteilungsblatt veröffentlicht wurde. 1981 erhielt die VHS den ersten eigenen Raum im Rathaus, eine zentrale Anlaufstelle, hier wurden später auch die Kursanmeldungen angenommen. Im Februar 96 dann die „Sternstunde“, als der Gemeinderat beschloss, den „Jörgbau“ der Strahlenberger Grundschule der VHS zur Verfügung zu stellen. 97 wurde das neue VHS-Gebäude dann eingeweiht. Und 98 fand das erste Dozentenessen statt, als Entschädigung für den chaotischen Umzug aus dem Rathaus – in die alten Räume war mittlerweile das Polizeirevier eingezogen. „Und jetzt kann man es fast nicht mehr abschaffen“, so Röger über das Dozentenessen.

Er dankte Riehl für dessen „große Unterstützung“. „Sie haben uns zur Seite und immer zu Ihrem Wort gestanden“. Weil das, was Riehl für Schriesheim geleistet habe, „eine runde Sache war“, überreichte Röger dem ehemaligen Bürgermeister eine überdimensionale Mozartkugel: Darin Spielzeug für Riehls jungen Hund, der im Mozartjahr übrigens Amadeus heißen wird.

Apropos: Röger schenkte außerdem „die“ original Mozartkugeln aus Salzburg (nach einer Rezeptur von 1884). „Zum Glück kein Bild, das ich aufhängen muss“: Riehl berichtete von seinem neuen Büro, dessen Wände er mit Drehanhängern ausrüsten lassen will, um die Fülle an Urkunden unterzubringen. 2007 stünde dann ein besonderer Moment für die VHS an, wenn der Gemeinderat entscheide, wie es mit den Räumlichkeiten weitergeht.

Riehl wies daraufhin, dass die anfangs kritisierten Kulturfahrten mittlerweile ein wesentlicher finanzieller Träger der VHS seien. Er wünschte der VHS einen guten Stand, auf dass Höfer in einigen Jahren ein genauso schönes Geschenk erhalte. „Das kriegt er schon heut‘“: Röger packte es auch direkt aus. Wieder eine Kugel, diesmal als florales Gesteck. „Was aber nicht heißt, dass Sie im Rathaus eine ruhige Kugel schieben sollen“. Röger wünschte Höfer, dass er „etwas ins Rollen bringe“, und falls die Kugel mal auf die schiefe Bahn gerate, schenkte er eine Flasche Wein zum Trost.

Die VHS habe ihre Basis in der Stadt und man habe immer hervorragend zusammengearbeitet, sagte Höfer. „Das erkennt man daran, dass die VHS bei Streichungen nicht an erster Stelle steht“. Dennoch müsse man sich in Zukunft beweisen: „Das wird nicht leichter. Aber ich bin Ihnen gewogen“.

Röger bedankte sich auch bei der ehemaligen Stadtarchivarin Ursula Abele für die Zusammenarbeit. „Bei Ausstellungen, Exkursionen und Fahrten haben Sie im Hintergrund oft die Fäden gezogen.“ Und Abele erinnerte an den Anfang ihrer Zusammenarbeit, als sie selbst noch neu im Archiv war und Röger dort seinen ersten Ferienjob annahm: „Wir sind alte Arbeitsgefährten“.

Abele lernte Röger als einen Menschen kennen, der ausgezeichnet organisieren, sich durchsetzen und entschlossen handeln könne: „Der ist begabt, den musst du dir merken“. Und dann tauchte Röger als Kollege in der VHS wieder auf und die Zusammenarbeit setzte sich fort. „Das war schnelles Verständnis und effektives, unkompliziertes Arbeiten“, so Abele. Die Röger zum Abschluss übrigens auch eine überdimensionale Mozartkugel überreichte.

Copyright (c) rnz-online

Autor: Rhein-Neckar-Zeitung