Schriesheim im Bild 2023

15.02.2006

„Es ist gut, dass der Freitag etwas piano abläuft“

Auch Festzelt-Wirt Karl Maier begrüßt vorgezogene Mathaisemarkt-Eröffnung – Zelt-Aufbau beginnt am 20. Februar – Weinprämierung ohne Wilhelm Müller

Der Mathaisemarkt beginnt einen Tag früher. Festzelt-Wirt Karl Maier bringt das nicht aus der Ruhe. Der Zeltaufbau wird routinegemäß abgewickelt. Die ersten Wagen sind schon da.

Von Carsten Blaue

Schriesheim. Die Geflügelausstellung wird dieses Jahr beim Mathaisemarkt nicht stattfinden (wir haben berichtet), und auch bei der Weinprämierung, einem Traditionstermin im Programm des Volksfestes, gibt es dieses Jahr eine bedeutende Änderung: Wilhelm Müller ist nicht dabei.

Im Vorjahr waren es aus Schriesheim Georg Bielig, Peter Jäck, die Winzergenossenschaft und Wilhelm Müller, die ihre Weine zur Prämierung anstellten. Müller war die vergangenen 18 Jahre ununterbrochen dabei und holte allein elf Mal den Ehrenpreis. Dieses Jahr kann er nicht mitmachen. Der Grund: Von den Weinen, die er gerne anstellen würde, hat Müller nicht mehr genug Flaschen im Keller. Laut Prämierungs-Vorgaben müssten es 200 Flaschen pro Wein sein, Müller kann aber die einzelnen Kisten zählen. Die Weine, die er für den Wettbewerb ausgesucht hätte, sind quasi so gut wie ausverkauft. Und eine Qualität unter Kabinett will der Winzerwirt nicht anstellen: „Das macht in einer Prämierung keinen Sinn“.

Müller ist dieses Jahr also nicht mit von der Partie. Obstbauer und Winzer Peter Jäck hat seine Teilnahme gestern aber zugesagt, ebenso Georg Bielig. Die Winzergenossenschaft (WG) steht auch schon in den Startlöchern. Die Prämierungsweine sind schon ausgesucht. Auch Michael Raffl aus Hohensachsen wird übrigens Weine anstellen. Wer ansonsten dabei sein wird, ist Ende der Woche klar, denn dann ist Anmeldeschluss. WG-Vorstandschef Friedrich Ewald bedauert, dass Müller dieses Mal nicht dabei ist, würde aber auch mal damit leben können, dass nur drei Schriesheimer in den Wettbewerb gehen. Hauptsache, die Weinprämierung verschwindet nicht aus dem Programm.

Das will auch Bürgermeister Hansjörg Höfer nicht. Er möchte sich im Laufe des Jahres mit den Winzern zusammensetzen und „generell überlegen, wie man die Prämierung in Zukunft gestalten kann“. Höfer sucht dann eine Lösung, „die alle mittragen“.

Obwohl am Eröffnungs-Freitag bereits auch die Straußwirtschaften und Fahrgeschäfte öffnen, wird die WG den Zehntkeller zu lassen – auch eine Geste zur Aufwertung der Krönung im Festzelt. Dafür ist der Zehntkeller am zweiten Mathaisemarkt-Freitag geöffnet, an dem er sonst geschlossen war.

Die vorgezogene Ouvertüre des Mathaisemarkts wird übrigens auch von Festzelt-Wirt Karl Maier begrüßt – auch wenn ihm dadurch zum Beispiel Zusatzkosten für das Personal entstehen: „Es ist gut, dass der Freitag mit der Krönung etwas piano abläuft“, sagt der „Göckelesmaier“. Samstags hätten doch bisher immer viele Gäste im Zelt ungeduldig auf das Ende der Krönungs-Zeremonie gewartet, um danach „Party machen zu können“. Nun gehört der Freitag ganz den Hoheiten des Weines, „und der Samstag kann im Zelt ganz anders ablaufen“. Mit einer „Super-Band“ übrigens, wie Maier verspricht. Er sagt, dass sich am Aufbau-Start nichts ändern wird. Das Zelt wird also wie immer ab 20. Februar errichtet. Die verkürzte Vorbereitungszeit bis zur Eröffnung werde man beim Aufbau schon reinholen. Maier unterstreicht, dass die Preise im Zelt für Speisen und Getränke um keinen Cent erhöht werden. Dafür werde das Angebot um feine Kaffeespezialitäten erweitert. Hier arbeitet Maier mit der Stuttgarter Hochland-Rösterei zusammen.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung