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29.03.2006

„Wir sind zufrieden“

„Wir sind zufrieden“

Schwere Zeiten sind für die Volksbank Neckar-Bergstraße aber noch nicht vorbei – Gestern Bilanz vorgestellt

Führen ein „gesundes Unternehmen“: Die Volksbank-Vorstände Fidelis Stachniß, Bernhard Braun, Friedrich Ewald und Thomas Götz. Foto: Dorn
Schriesheim/Ladenburg. (stu) Mit einer gehörigen Portion Optimismus geht die Volksbank Neckar-Bergstraße in die Zukunft. In der gestrigen Bilanzpressekonferenz für das Geschäftsjahr 2005 zeigte sich das Vorstandsquartett Friedrich Ewald, Fidelis Stachniß, Thomas Götz und Bernhard Braun jedenfalls zuversichtlich, dass die schwierigen Zeiten, die immer noch nicht vorüber seien, gemeistert werden können. „Wir sind mit unseren Ergebnissen soweit zufrieden“, so Stachniß.

Der Bericht steht allerdings noch unter einem kleinen Vorbehalt, denn der Prüfungsbericht des Genossenschaftsverbandes sei noch nicht fertig. Ewald ging aber davon aus, dass das Zahlenwerk der Vertreterversammlung am 19. Juni in der Schriesheimer Mehrzweckhalle präsentiert wird.

Die Geschäftsentwicklung war auch bei der Volksbank Neckar-Bergstraße durch die gestiegene Nachfrage nach Krediten und die Aufnahme von Refinanzierungsmitteln geprägt. Die Bilanzsumme erhöhte sich um gut acht Millionen Euro auf 423 Millionen Euro. Die geplanten Volumenzuwächse wurden übertroffen. Auch das Wertpapier-Anlagengeschäft entwickelte sich erfreulich. Aufgrund der Liquidität wurde das Volumen um 8,6 Prozent auf fast 110 Millionen Euro gesteigert. Auf der Passivseite gingen die Spareinlagen um rund 3,4 Millionen auf 186 Millionen Euro zurück. Aufgrund des niedrigen Zinsniveaus entscheiden sich viele Kunden, ihr Kapital nur kurzfristig anzulegen. „Dieser Weg wird sich wohl fortsetzen“, prognostizierte Ewald. Das Eigenkapital beträgt jetzt 25 Millionen Euro, was eine Steigerung um 8,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr bedeutet. Die Vermögenslage der Volksbank Neckar-Bergstraße ist nach wie vor geordnet.

Die Ertragslage der Genossenschaftsbank kann sich ebenfalls sehen lassen, denn es wurde ein Jahresüberschuss in Höhe von rund 1,2 Millionen Euro erwirtschaftet. Auffällig hierbei, dass der Verwaltungsaufwand um 160000 Euro und der Personalaufwand um 325000 Euro reduziert wurde (siehe weiteren Bericht). Ewald war zuversichtlich, dass die vorgeschlagene Dividende in Höhe von 5,6 Prozent – auch im letzten Jahr wurde dieser Prozentsatz vorgeschlagen – von den Mitgliedern befürwortet wird. „Wir beurteilen unsere Genossenschaft als ein gesundes Unternehmen“, zogen die Vorstände zum Abschluss der Zahlenpräsentation eine zufriedene Bilanz. Im laufenden Geschäftsjahr dürfte es jedoch zu einer Abschwächung kommen.

Braun kritisierte in seinem Statement die ruinösen Wettbewerbsbedingungen, denen sich die Genossenschaftsbank im Kreditgeschäft stellen muss. Bei der Kreditvergabe an Privatkunden für das Baugebiet „Nord“ konnte die Bank zwar ein großes Stück des Kuchens gewinnen, doch die Konditionen bereiteten sicherlich keine Freude: „Wir setzen in unserem Haus auf günstige Konditionen aber auch auf eine kompetente Beratung“, verdeutlichte Götz, dass die Kunden das Serviceangebot der in der Region fest verwurzelten Bank zu schätzen wissen. Das Tal der Tränen ist in der Sparte der Firmengeschäfte hingegen noch nicht durchschritten. „Die Firmen üben sich immer noch in Zurückhaltung“, meinte Götz.

Daher rechnet die Bank für die beiden kommenden Jahre nur mit einer moderaten Volumensteigerung. Eine intensive und qualitative Beratung und Betreuung der Kunden soll auch in der Zukunft hohe Priorität genießen.

Im Investitionsbereich will sich die Bank selbst nicht zurückhalten. Ewald berichtete, dass in Heiligkreuzsteinach eine neue Geschäftsstelle eröffnet wird. In Hirschberg-Leutershausen haben sich die Verantwortlichen für eine „kleine Lösung“ entschieden. „Wir stehen aber nach wie vor zum Standort“, so Götz. Die Vorplanungen für den Umbau der Geschäftsstelle Ladenburg seien abgeschlossen, allerdings wird der Startschuss für die Umbaumaßnahmen erst gegeben, wenn das Projekt Hirschberg abgeschlossen ist. In der Ladenburger Geschäftsstelle – immerhin die zweitgrößte – ist seit Januar ein neuer Geschäftsstellenleiter aktiv. Mit Uwe Sauter sei ein Mann gefunden, der die Fähigkeiten besitzt, die Bank nach vorne zu bringen.

INFO: Am 15. Mai wird der Inhaber der Trigema GmbH & Co. KG, Wolfgang Krupp, auf Einladung der Volksbank Neckar-Bergstraße im Ladenburger Nestorhotel sprechen.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung