Schriesheim im Bild 2023

03.04.2006

„Wir müssen geschlossen auftreten“

Natürlich war auch die verlorene Bürgermeisterwahl ein Thema der Jahreshauptversammlung der Freien Wähler

Der neue Vorstand der Freien Wähler Schriesheim.
Schriesheim. (sk) Der Ortsvorsitzende der Freien Wähler, Heinz Kimmel, begrüßte die zahlreich erschienenen Mitglieder im Gasthaus „Adler“ zur Mitgliederversammlung, unter ihnen die Ehrenbürger Peter Hartmann und Peter Riehl. Nach der Totenehrung berichtete der Vorsitzende über die Aktivitäten des letzten Jahres und dankte fleißigen Helfern wie Traudel Becker für die Mitgestaltung von Festen wie dem traditionellen Wellfleischessen in der Gärtnerei Kimmel. Neben Heringsessen und einem Besuch beim Ladenburger Grünprojekt stand das Jahr ganz im Zeichen des Bürgermeisterwahlkampfs, in dem sich die Freien Wähler für den Mannheimer Bezirksbürgerdienstleiter Peter Rosenberger eingesetzt hatten.

Mit Idealismus für Schriesheim
„Wir haben die Wahl verloren und auf einen Fachmann von außen gesetzt, weil wir vor acht Jahren von den Wählern genau dazu aufgefordert worden sind“, so das Fazit Kimmels, der programmatisch erklärte: „Wir wollen uns jetzt aber weiterhin mit Idealismus für Schriesheim einsetzen.“

Positiv waren die Ausführungen von Schatzmeisterin Gerlinde Hartmann, die berichtete, dass der Mitgliederstand im letzten Jahr von 102 auf 106 gestiegen sei. Neben den Wahlkampfkosten sei auch die Bepflanzung der Rabatten in der Ladenburger Straße als Ausgabe zu verzeichnen, Wellfleischessen und andere Veranstaltungen hätten die Kasse jedoch wieder ausgeglichen. Die Kassenprüfer Friedrich Schoenel und Karl-Heinz Günther bestätigten eine korrekte Buchführung. Kimmel und sein Stellvertreter Mathias Meffert wurden bei der anschließenden Wahl ebenso in ihren Ämtern bestätigt wie Gerlinde Hartmann, Schoenel, Günther, der Schriftführer Bernd Hegmann und die Pressewarte Monika Ölrich-Wähling, Jutta Becker und Bernd Runge, der hauptsächlich für EDV und Internet zuständig ist. Neben den Beisitzern Ilse Grüber, Karl Forschner und Dr. Wolfgang Metzger wurden Werner Morast und Klaus Cardano als Beisitzer neu in den erweiterten Vorstand gewählt. Stellvertretender Vorsitzender für Altenbach wurde Dr. Herbert Kraus, Beisitzer wurden Ortsvorsteher Alfred Burkhardt, Hans-Peter Pröll, Gustav Weber und Hans Beckenbach, für Ursenbach Helga Weigold, und neuer Beisitzer wurde Manfred Sommer. Der FW-Fraktionssprecher im Gemeinderat, Friedrich Ewald, berichtete über die Aktivitäten der Fraktion. Wichtige Entscheidungen des vergangenen Jahres seien unter anderem der Beschluss zur Rebflurbereinigung gewesen, Entscheidungen im Straßenbau und Haushaltsbeschlüsse, die von der Fraktion mitgetragen wurden. Ewald konnte auch aus der Arbeit des Kreistages berichten, eines Gremiums, das in der Öffentlichkeit immer noch stiefmütterlich behandelt werde. Er berichtete von einer steigenden Verschuldung des Kreises, die sich auf mittlerweile 134 Millionen Euro belaufe mit einer Netto-Neuverschuldung von 15 Millionen Euro in diesem Jahr.

„Diese Verschuldung ist ein Trend, der erst der Anfang ist“, prognostizierte der Fraktionssprecher. Schwaches Konsumentenverhalten, eine hohe Arbeitslosigkeit und daraus resultierende hohe Sozialausgaben seien ebenso wie die Verlagerung vieler Standorte ins Ausland schuld an dieser Entwicklung. Trotzdem schneide der Kreis im Vergleich zu anderen immer noch gut ab.

Es gab „Dissonanzen“
Ewald sprach auch ein „heißes Eisen“ innerhalb des Ortsverbandes an: „Nach der Bürgermeisterwahl hat es Dissonanzen innerhalb der Freien Wähler gegeben.“ Grund waren Parteinahmen einzelner Mitglieder für andere Kandidaten und persönliche Angriffe gegen Kimmel und Ewald selbst.

Er bedauerte, dass die betroffenen Mitglieder nicht erschienen seien, um die Konflikte auszuräumen. „Wir müssen geschlossen auftreten, denn in zwei Jahren stehen wieder Kommunalwahlen an“, so Ewald, der Kimmel für sein Engagement dankte und auch dafür, dass dieser immer den Kopf hingehalten habe. Er wolle aber positiv in die Zukunft blicken. Darin stimmte ihm Metzger zu, denn: „Wir machen solide Kommunalpolitik, und das merkt der Wähler, denn er ist da sehr sensibel.“

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung