Schriesheim im Bild 2023

27.07.2006

Großes Bemühen um den Kompromiss

Schriesheim. Gemeinderat beriet Entwurf zur Umgestaltung der Kriegsopfergedenkstätte – Spiralförmiger Anordnung der Bronzeplatten zugestimmt

(cab) Der Gemeinderat hat sich seine Entscheidung nicht leicht gemacht. In der gestrigen Sitzung wurde im Plenum beraten und auch hinter verschlossenen Türen, um eine Lösung herbeizuführen. Das Ergebnis war die Zustimmung mit 17 zu 8 Stimmen zum Kompromiss-Entwurf für die Neugestaltung der Kriegsopfergedenkstätte für die Opfer des Zweiten Weltkrieges mit sechs Bronzeplatten, die rund um den Findling mit der Aufschrift "Unseren Toten" angeordnet werden sollen. Allerdings votierte das Gremium gegen eine räumliche und gestalterische Abgrenzung der letzten Platte, auf der die Namen der Euthanasieopfer sowie der ermordeten Juden und Widerstandskämpfer aus Schriesheim veröffentlicht werden sollen. Das heißt: Entgegen dem vorgelegten Entwurf würde diese Platte nicht um einige Zentimeter abgesenkt. Auf den anderen fünf Platten sollen die Namen der gefallenen Soldaten aus Schriesheim stehen. Dabei sollen die Platten in der Größe so differieren, dass sie eine Spirale bilden. Damit sollen die steigende Gewalttätigkeit und das zunehmende Grauen im Laufe der Kriegsjahre symbolisiert werden.

Ursula Abele stellte den Entwurf der Projektgruppe vor. Alle Opfer – die gefallenen Soldaten sowie die Opfer der Gewaltherrschaft – würden unter der Aufschrift des Findlings vereint, stellte Abele heraus. Es sei ein "genialer Einfall", die Platten in ihrer Größe wachsen zu lassen. Die Gruppe habe sich sehr bemüht, die Kritikpunkte an den ersten Entwürfen in ihrer Vorlage zu berücksichtigen. Bürgermeister Hansjörg Höfer und die Fraktionen unterstrichen und lobten einhellig das Wirken der Projektgruppe.

Copyright (c) rnz-online

Autor: Rhein-Neckar-Zeitung