Schriesheim im Bild 2023

04.08.2006

„Eigentlich steht WG ja auch für ,Wir-Gefühl’"

„Eigentlich steht WG ja auch für ,Wir-Gefühl’"

Schriesheim. Harald Weiss ist seit zehn Jahren der Geschäftsführer der Schriesheimer Winzergenossenschaft – Mit der RNZ sprach er gestern darüber, wie er zum Weinbau kam, welche Erinnerungen er an seinen Start in Schriesheim hat und warum jetzt nicht der richtige Zeitpunkt zum Aufhören wäre / Interview: Carsten Blaue

"Wir wollen die Qualität weiter sichern und Spitzen herausholen", sagt Harald Weiss. Fotos: Peter Dorn
Harald Weiss sitzt gestern in der Kuhbergstube und schenkt seinem Gast ein Glas Sauvignon Blanc ein. Zum Interview gibt es also den Lieblingswein des Geschäftsführers der Winzergenossenschaft (WG). Seit dem 1. Juli 1996 hat Weiss diese Funktion. Er hätte guten Grund, sich in seiner Zwischenbilanz rundum zufrieden zu geben. Tut er aber nicht. Er sagt lieber: "Jetzt gilt es, das Erreichte zu halten und Steigerungen zu ermöglichen."

Herr Weiss, Sie stammen aus dem kleinen Örtchen Wehr am Rande des Hotzenwaldes. Nicht gerade eine Wein-Metropole. Wie kamen Sie in diesem Umfeld zum Weinbau?

Eigentlich war es der Umweg über die Chemie. Dafür habe ich mich immer interessiert und auch mit Experimentierkästen herumgetüftelt. In der Oberstufe hatte ich einen Lehrer, der mit uns über Verfahrenstechnik in der Saftverarbeitung und über Lebensmittel allgemein sprach. Zudem hatte ich Freunde, deren Eltern gut sortierte Weinkeller hatten. Auch meine Eltern tranken gerne mal einen guten Tropfen. Da hab’ ich oft mitprobiert. Und irgendwann hieß es im Freundeskreis, wenn’s um Wein ging: "Komm’, Harry. Such’ du mal aus." Mit dem Bruder der Geigerin Anne-Sophie Mutter, die aus meinem Heimatort stammt, war ich oft zusammen. Und auch er zeigte sich beim Wein spendabel – wenn die Schwester mit den Eltern auf Konzertreise war. In der Berufsberatung stieß ich schließlich auf den Studiengang Weinbau-Ingenieur. Ich wollte zunächst zum Staatlichen Weinbau-Institut in Freiburg. Ich habe mich zwar für die Ausbildung auch bei vielen Winzern beworben. Aber da war ich eigentlich stur. Ich wollte nach Freiburg und gerade am Anfang mehrere Lehrer haben. Und nicht nur die alleinige Wahrheit eines Winzers hören. So ging es dann eben los. ...mehr im RNZ E-Paper

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung