Schriesheim im Bild 2023

19.10.2006

Gelb bedeutet Vorplanie, Lila bedeutet Biotop

Schriesheim. Grüne Liste besprach Karte zur Rebflurbereinigung mit Frank Holtmann – Die Ergebnisse zur ökologischen Untersuchung liegen aus

(sk) Bei der Rebflurbereinigung darf auch der Umweltaspekt nicht zu kurz kommen. Schon früh, so die Vorsitzende Gisela Reinhard, haben die Grünen in dem Verfahren das öffentliche Interesse an einer ökologisch verträglichen Rebflurbereinigung vertreten. Im Jahr 2004 war mit den ökologischen Untersuchungen begonnen worden, und seither wurde ständig daran gearbeitet, erklärte gestern Ingenieur Frank Holtmann vom Amt für Flurneuordnung. Herausgekommen sind dabei zahlreiche Akten, gebündelt in Ordnern, die jetzt für eine Woche im Rathaus eingesehen werden können. Mit den Erkenntnissen aus diesen Untersuchungen wurde die Karte erarbeitet, die jetzt Grundlage des Gesprächs mit grünen Stadträten und Bürgern war.

Die gelben Flächen zeigen beispielsweise Gelände, das mittels "Vorplanie" bearbeitet wird. Dabei werden, wo das möglich ist, Bodenunebenheiten ausgeglichen oder Kleinterrassen ins Gelände "eingeschoben", nachdem der Mutterboden abgetragen wurde. Die anschließende Rebbepflanzung erfolgt immer parallel zum Hang. "Das ermöglicht eine maschinelle Bewirtschaftung", erklärte Holtmann. Auch der ökologische Aspekt komme nicht zu kurz, so Reinhard:

"Wenn man zwischen den Reihen mähen kann, braucht man keine Herbizide mehr." Rot gekennzeichnet sind auf der Karte die drei parallelen Wege, die durch die Weinberge führen. Die beiden unteren bekommen "einen vernünftigen Unterbau" und werden auf drei Meter mit je zwei 50 Zentimeter breiten Randstreifen verbreitert, so dass sich eine effektive Fahrbahnbreite von vier Metern ergibt, führte Holtmann aus. Der oberste, weniger genutzte Weg soll seine Breite von 2,5 Metern behalten, zusätzlich aber auch Ausweichstellen für entgegenkommenden Verkehr erhalten. Unter ökologischen Gesichtspunkten erhaltenswert sind die alten Trockenmauern, die entlang der Wege verlaufen. Sie sind Biotope, in der Karte lila gekennzeichnet, weil sich zwischen den Steinen eine reichhaltige Fauna angesiedelt hat. Holtmann: "Wo die Mauern schon zu instabil sind, werden sie repariert oder abgebrochen und neu aufgebaut.

Wo man stabile Böschungen braucht, werden diese durch Gabionen verstärkt". Das sind Steine in Drahtkörben, die mit der Zeit von der Vegetation zugedeckt werden. Ausgeglichen wird der Verlust von Trockenmauern ebenso wie der von Bäumen: Für die vier zu fällenden Bäume werden neun neue gepflanzt. Insgesamt sieben Rückhaltebecken sind zum Auffangen von Regenwasser vorgesehen.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung