Schriesheim im Bild 2023

10.11.2006

OEG will die Hälfte ihres Geländes verkaufen

Schriesheim. 20000 Quadratmeter des Betriebshofs zwischen Schillerstraße und B3 werden frei – Höfer für "Mischung aus Wohnen und Gewerbe"

In zwei Jahren könnte die Umgestaltung der frei werdenden Flächen beginnen: Der Technische Geschäftsführer der RNV, Günther Quaß (kleines Bild, links), und MVV OEG-Vorstand Prof. Dr. Ulrich Tödtmann informierten über die Zukunft des OEG-Betriebsgeländes.
Von Carsten Blaue

"Das ist ein Glücksfall für Schriesheim und seine Stadtentwicklung", freute sich Bürgermeister Hansjörg Höfer: Die MVV OEG AG will sich von etwa der Hälfte ihres Betriebsgeländes zwischen B3 und Schillerstraße trennen, wahrscheinlich vor allem im südlichen Bereich. Die rund 20000 Quadratmeter große Fläche könne "dann einer schöneren Nutzung zugeführt werden", räumte MVV OEG-Vorstand Prof. Dr. Ulrich Tödtmann gestern vor der Presse ein. Höfer strebt "eine Mischung aus Gewerbe und Wohnen" an: "Wir haben die Chance, etwas zum Positiven zu verändern." Über die städtebauliche Gestaltung müsse aber der Gemeinderat diskutieren.

Das komplette Betriebsgelände sei für den heutigen Bedarf überdimensioniert, so Günther Quaß, Technischer Geschäftsführer der Rhein-Neckar-Verkehr GmbH (RNV), die sich aus den Verkehrsunternehmen HSB in Heidelberg, MVV Verkehr in Mannheim und VBL in Ludwigshafen, sowie aus RHB und MVV OEG gebildet hat. Im Moment werden in Schriesheim zehn Busse abgestellt und 15 gewartet.

Die Instandhaltung wird nach Heidelberg verlagert. Bis Ende nächsten Jahres soll zudem das Schriesheimer Stellwerk in ein zentrales, rechnergestütztes Betriebsleitsystem in Mannheim integriert werden. Abgesehen vom Bahnhof, wird also nur noch Platz für zehn Busse und für den geplanten zweigleisigen Ausbau der OEG-Trasse gebraucht.

"Wir können den Betrieb verschlanken", meinte Tödtmann. Auch beim Personal. Zurzeit sind in Schriesheim fünf Stellwerker und fünf Werkstattmitarbeiter beschäftigt. Die Stellwerker kommen in die Leitstelle Mannheim, ein Teil dieser Arbeitsplätze wird später über Altersteilzeitregelungen abgebaut. Zwei Mitarbeiter aus der Werkstatt werden nach Heidelberg versetzt. Eine halbe Stelle bleibt in Schriesheim für das Tanken, Waschen und Abstellen der Busse. Der Rest wird ebenfalls per Altersteilzeit gestrichen. Die 25 in Schriesheim stationierten Busfahrer bekommen die Flächenreduzierung wohl nicht zu spüren. Die Fahrgäste auch nicht, so Tödtmann. Fahrpläne würden nämlich nicht verändert. Für die Kunden würden sich vielmehr Verbesserungen ergeben, soll doch der OEG-Bahnhof so umgestaltet werden, dass sie besser von Bussen auf Bahnen umsteigen können. Auch ein behindertengerechter Ausbau ist offenbar geplant.

Auf der anderen Seite des Betriebsgebäudes wurden derweil die Weichen für den Verkauf des Geländes gestellt. So würden die Pachtverträge mit dem "Lokschuppen" und dem Getränkemarkt im Jahr 2008 auslaufen, sagte Tödtmann. Das Gelände, das man abgeben wolle, sei jedoch noch nicht abgegrenzt. Offenbar aber der Verkaufspreis. Im Gespräch sind 250 Euro pro Quadratmeter. Macht bei 20000 Quadratmetern rund fünf Millionen Euro. Die Stadt werde das Gelände nicht kaufen, stellte Höfer klar. Der Bürgermeister möchte die Bürger in den Überlegungen über eine künftige Gestaltung des Areals "mitnehmen", die in etwa zwei Jahren beginnen könnte. ...mehr im RNZ E-Paper

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung