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08.12.2006

Muss hier erst ein schlimmer Unfall passieren?

Von Stephanie Kuntermann

Das Verkehrsproblem ist nicht neu, dafür aber ein Dauerbrenner für die Anwohner der Schönauer Straße: Der Baustellenverkehr fließt durch die Straße ins Neubaugebiet "Nord". Jetzt hat sich die Grüne Liste des Themas angenommen. Fraktionssprecher Christian Wolf wollte die Anwohner bei einer Ortsbegehung zu Wort kommen lassen.

"Natürlich wussten wir, dass es durch das Neubaugebiet ’Nord’ zu Belastungen für uns kommen würde", bemerkte ein Anwohner. Deren Ausmaß überschreitet mittlerweile die Schmerzgrenze der Nachbarschaft. Seit etwa zwei Jahren wird ihre Straße als Durchgangsstraße von den Baustellen-Lkw genutzt. Blechschäden, abgefahrene Spiegel und Fahrerflucht seien die Folgen.

Beim Ortstermin am frühen Abend waren beide Gehwegseiten mit Autos zugeparkt – in der ohnehin schon schmalen Straße wird es noch enger. Dicht hinter einander bogen jetzt zwei Lkw in die Straße ein; die Fahrer schimpften aus den geöffneten Fenstern heraus, um die Anwohner von der Straße zu vertreiben. Dann fuhren sie zentimeterdicht an den Spiegeln der geparkten Autos vorbei.

"Bei uns an der Ecke wird regelmäßig die Kurve geschnitten. Man traut sich kaum noch, Kinder nach draußen zu lassen", schilderte Dean Paul die Situation an der Kreuzung. "Die Baustelle sollte eigentlich nur über die Bismarckstraße oder die Unterführung erschlossen werden. Die Grüne Liste war immer gegen eine Erschließung über die Schönauer Straße", erklärte Wolf. Er bedauerte, dass die Stadt in dieser Sache nichts entscheiden könne; zuständig sei die Verkehrsbehörde am Landratsamt. Grundsätzlich würden sich die Grünen aber für eine Verkehrstagesfahrt einsetzen, die auch in die Schönauer Straße führt.

Wolf war für ein Schild, dass die Durchfahrt für den Schwerlastverkehr verbietet. Allerdings: "Mit einer Entscheidung ist vor Ende Januar nicht zu rechnen." Volker Paul, der in der letzten Sitzung des Gemeinderats Beschwerdebriefe an die Fraktionen verteilt hatte, war skeptisch: "Von zehn LKW halten sich fünf nicht an das Verbot. Wir fürchten, dass hier erst mal ein schlimmer Unfall passieren muss, bevor sich etwas ändert."

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung