Schriesheim im Bild 2023

19.12.2006

„Wir pflegen ein gutes Miteinander"

„Wir pflegen ein gutes Miteinander"

Von Stephanie Kuntermann

Am Freitagabend feierten der Gemeinderat und die Ortschaftsräte im Beisein der Ehrenbürger Peter Riehl und Peter Hartmann den Jahresabschluss im Hotel Scheid. Eigentlich hatten Bürgermeister und Stadträte bei der Grundsteinlegung für den Erweiterungsbau des Bildungszentrums beschlossen, die Weihnachtsfeier der Stadt in den neuen Räumen zu feiern. Diese Feier wäre allerdings recht ungemütlich verlaufen, denn die Beleuchtung ist noch nicht angeschlossen, Fußböden sind noch nicht verlegt, und der Kunstraum hat noch keine Fenster.

Grund dafür sei, erklärte Stadtbaumeister Volker Rehberger, dass die Firma, die mit dem Fensterbau beauftragt ist, die Stadt immer wieder vertröstet habe und jetzt insolvent sei. "Die Rahmen sind drin, zum größten Teil auch die Gläser, aber fertig ist das Ganze noch nicht." Deshalb zog die Stadtverwaltung für die Feier die gediegene Atmosphäre im Traditionshaus im Schriesheimer Tal vor.

In trauter Runde ging der Erste Bürgermeisterstellvertreter Siegfried Schlüter denn auch gleich zum vertrauten Du über, als er sich in seiner traditionellen Begrüßungsansprache an Bürgermeister Hansjörg Höfer wandte. Nicht nur durch personelle Umbesetzungen wie das Nachrücken der neuen Gemeinderäte Heinz Waegner, Michael Mittelstädt, Bernd Molitor und Marc Gnädinger habe sich das Gremium verändert, sondern vor allem durch den neuen Bürgermeister: "Hier gibt es Ecken und Kanten, aber ich bin sicher, dass die sich abschleifen werden. Für dich, lieber Hansjörg, war es schwieriger als für uns, mit der neuen Konstellation im Gemeinderat zurechtzukommen." Also wünschte er allen in Anspielung auf die bevorstehenden zwei Bürgermeister-Wahlperioden "für die nächsten 16 Jahre" eine gute Zusammenarbeit, wandte sich dann an Höfers Frau Birgit und fragte augenzwinkernd: "Oder meinen Sie, dass es noch länger geht?". Auch sie habe mit dem neuen Amt ihres Mannes in eine neue Rolle hineinfinden müssen. Ihr empfahl er gute Nerven und Ausgeglichenheit, wenig Ärger über den Gemeinderat, die Kommunalpolitik und Artikel in der Zeitung und überreichte ihr einen weihnachtlichen Blumenstrauß.

Er bedauerte die Terminüberschneidung mit der Weihnachtsfeier des SPD-Ortsvereins, freute sich aber dennoch, mit Rainer Dellbrügge und Karl-Heinz Schulz zwei SPD-Räte begrüßen zu können. Stadtrat Heinz Waegner hatte im Namen des Gemeinderats ein paar passende Geschenke für den sportlichen Bürgermeister ausgewählt, die diesem sichtlich gefielen: neben einem Jogging-Pullover bekam er eine Gürteltasche mit integriertem Getränkehalter für ein isotonisches Sportgetränk.

"Der Gemeinderat muss mit der modernen Zeit Schritt halten", so Höfer. Dazu gehöre natürlich auch der Wechsel, der sich im Gremium vollzogen habe. "Wir pflegen ein gutes Miteinander zum Wohle der Stadt", so sein Fazit. Auch über sein erstes Jahr als Bürgermeister zog Höfer Bilanz. Er dankte seinem Sekretariat und den Amtsleitern, den Mitarbeitern von Rathaus, Kindergärten und Bauhof für die gute Zusammenarbeit, die sich nach einer Eingewöhnungsphase wegen Höfers fehlendem "Stallgeruch" positiv entwickelt habe. Auch für die langen Sitzungen des Gemeinderats entschuldigte sich das Stadtoberhaupt und gelobte Besserung.

Das neue Jahr bringe wieder spannende Aufgaben, "aber ich bin sicher, dass wir sie gemeinsam meistern werden, weil wir alle an einem Strang ziehen."

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung