Wohin fahren Sie denn?

Verkehrszählungen in Schriesheim

Schriesheim/Hirschberg. (ron) "Wohin fahren Sie denn?" Diese Frage hörten gestern Morgen, frei nach Loriot, Hunderte von Autofahrern in Schriesheim. Ein Karlsruher Ingenieurbüro erfasst im Moment die Verkehrsströme.

Die Zählkolonnen standen gestern nicht nur in Schriesheim sondern auch in Großsachsen, wo eine mögliche Umgehung der schmalen B 3 der verkehrspolitische Dauerbrenner ist. Aber in Schriesheim waren die Schülerinnen und Schüler, die im Auftrag des Karlsruher Büros Köhler, Leutwein und Partner Station bezogen hatten, auch mit Fragebogen "bewaffnet". An den Ampeln zwischen B 3 und Autobahnzubringer nutzten sie geschickt die Rotphase, um ihre Fragen zu stellen. Wohin des Wegs? Wohin in Schriesheim? Wann fahren Sie wieder zurück? Fahren Sie diesen Weg täglich? Und so weiter. "Eine Quellen-Zielrichtungsermittlung", wie es Fachmann Burkhardt Leutwein gestern auf Anfrage der RNZ beschrieb.

Die Ergebnisse bilden die Grundlage eines Verkehrskonzeptes, das der Schriesheimer Gemeinderat Anfang des Jahres in Auftrag gegeben hat. Eine neue Verkehrslenkung wird für dringend nötig gehalten, seit immer mehr Autos von allen Seiten das Gewerbegebiet ansteuern, seit dort Kundenmagnete wie Aldi, Lidl und MiniMal ansässig sind. Laut Verkehrsplaner Leutwein lag der Schwerpunkt gestern auf den Ortseingängen. Bald wird man wissen, wie viele Leute täglich nach Schriesheim fahren. Leutwein gab zu, dass damit der innerörtliche Binnenverkehr nicht erfasst werde. Diese sei zu aufwendig und zu teuer. Die innerörtlichen Ströme könnten durch Verkehrserzeugungsmodelle am Computer abgeschätzt werden. Leutwein rechnet mit ersten Ergebnissen bis zur Sommerpause, bis dahin will der Planer dem Gemeinderat Möglichkeiten eines Verkehrsleitsystems vorschlagen. Am Donnerstag wird jetzt noch einmal gezählt, um die Daten zu sichern. Das letzte Wort zu den Konsequenzen der nackten Zahlen hat dann der Gemeinderat.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung