Schriesheim zeigte Ehrengästen die Mathaisemarkt-Seite der Stadt

Von Carsten Blaue
Gestern stieg Weinkönigin Målin vor dem Haus der Feuerwehr vergnügt aus dem Auto: "Guten Morgen", rief sie laut und deutlich über die Straße. Die Hoheit war also wieder bei Stimme. Drinnen, in den Räumen der Kunstausstellung des Kulturkreises, plauderten derweil schon viele der Ehrengäste aus der ganzen Metropolregion.
Es schien so, als seien dieses Jahr etwas weniger Vertreter aus Behörden, Institutionen, Wirtschaft, Schule und Gesellschaft der Einladung der Stadt zum Mathaisemarkt-Rundgang gefolgt. Aber die Qualität zählt. Und da konnte man nicht meckern. Nicht nur der Regierungspräsident und die Landräte der Kreise Bergstraße und Rhein-Neckar waren da, sondern auch viele Bürgermeister aus der Nachbarschaft – beispielsweise Michael Kessler aus Heddesheim, Rainer Ziegler aus Ladenburg, Werner Oeldorf aus Hirschberg, Roland Marsch aus Edingen-Neckarhausen und Eckart Würzner, Heidelbergs neuer OB. Einst als Wahlkämpfer Konkurrenten um den Chefsessel im Weinheimer Rathaus, tauschten sich auch der Verbandsdirektor der Metropolregion, Stefan Dallinger, und Weinheims OB Heiner Bernhard aus.
Unter den Gästen war auch Rebflurbereiniger Frank Holtmann und Prof. Ulrich Tödtmann von der MVV Verkehr AG, deren Gelände an der B3 ein Stück städtebauliche Zukunft Schriesheims ist. Bürgermeister und Gastgeber Hansjörg Höfer begrüßte sie alle, dankte seinen Kollegen für die "tolle Aufnahme" im hiesigen Bürgermeistersprengel und blickte kurz und zufrieden zurück auf das bisherige Marktgeschehen.
Von Peter Hauks Rede vor den Mittelständlern war er noch immer begeistert. Der Landwirtschaftsminister sei sein "Wunschredner" gewesen, behauptete Höfer. Besonders lobte er die Weinhoheiten. Man sehe an ihnen, wie sich "das Selbstverständnis der jungen Frauen" verändert habe: "Die haben heute schon ein Festzelt mit 2000 Leut’ im Griff." Er sei in diesem Alter nicht so weit gewesen, gestand Höfer. Der Verwaltungschef dankte seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für die Vorbereitung des Mathaisemarkts, der in "Schriese rockt" gestern Abend im Festzelt auch seinen organisatorischen Höhepunkt hatte.
Auch beide Ehrenbürger begrüßte Höfer. Über Peter Riehl sagte er: "Er hat den Mathaisemarkt geprägt, wie ihn jede Generation für sich geprägt hat." Höfer freute sich auch über den Besuch der Landtagsabgeordneten Uli Sckerl (Grüne) und Hans Georg Junginger (SPD; Höfer: "Ah, er reckt die rote Faust"). Natürlich führte Höfer seine Ehrengäste auch über den Rummel zum Riesenrad, damit sie "die Metropolregion aus anderer Perspektive sehen". Das Mittagessen wurde in der Weinscheuer Majer serviert. Schließlich war ein Besuch im BdS-Zelt vorgesehen. Das erste Ziel des Rundgangs war jedoch der Zehntkeller.
Hier warben die Weinhoheiten für das Programm des Volksfests. Målin sagte: "Wir wollen kontaktfreudige Gastgeberinnen sein und Schriesheim von der Mathaisemarkt-Seite zeigen." Danach ließen sich die Weinhoheiten – auch die aus Hemsbach und Lützelsachsen – von denjenigen küssen, die erstmals beim Behördentag dabei waren.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung