„Schachmatt" für den guten Zweck

(keke) Seit dem vergange-nen Wochenende verfügt das vom Rota-ry-Club Schriesheim-Lobdengau ins Le-ben gerufene Projekt "Schach im Kinder-garten" über einen berühmten Taufpaten. Lars Bo Hansen, dänischer Schachgroßmeister aus Kopenhagen, war prominenter Ehrengast, Gesprächspartner und Gegenspieler beim ersten Benefiz-Simultanschachturnier der rotarischen Gemeinschaft zugunsten der seit November in Großsachsen und Schriesheim laufenden Vorschul-Initiative.

Schach macht nicht nur Spaß: "Es fördert auch die Vorstellungskraft und Kreativität auf der einen sowie strategisches Denken und logisches Lernen auf der an-deren Seite", so Projektmanager und Turnier-Organisator Dr. Dirk W. Schubert. Weil darüber hinaus die Erfahrung zeige, dass man damit nicht früh genug anfangen könne und Schach auch auf die wachsenden Herausforderungen der Schule vorbereite, habe der Rotary-Club Schriesheim-Lobdengau die Initiative "Schach im Kindergarten" ins Leben gerufen. David Jörg, Physikstudent aus Heidelberg und neben Uwe Brandenburger einer der "Schach-Trainer" in den Kindergärten, ist überzeugt davon, dass "Schach im Kindergarten" über "spielerisches Lernen" viele Schritte im weiteren Leben der Kinder erleichtern wird. "Im Spiel erfahren die Kinder die wertvolle Verbindung aus strategischer Planung und selbstbewusstem Handeln."

Womit er auf der gleichen Linie liegt wie Lars Bo Hansen. Längst habe auch die Welt der Wirtschaft die "Brücke zwischen Business- und Schachstrategien" beschritten und erkannt, dass "Denken in Schachzügen" neue Horizonte erschließt und die kreative Entwicklung innovativer Unternehmensstrategien unterstützen kann, so der Schach-Großmeister und Direktor der Kopenhagener "CEUS-School of Business". Zwischen 11 und 75 Jahre alt sind die Herausforderer von Lars Bo Hansen, als er zum Simultanwettkampf an die Bretter tritt. Niko May und Jonathan Markgraf (beide elf Jahre) aus Laudenbach, Tim Stemmler (13) aus Heddesheim und Simon Pressler (zwölf) aus Weinheim, allesamt Schüler des Schriesheimer Heinrich-Sigmund-Gymnasiums, haben sich in der Schul-Schach-AG auf den großen Tag vorbereitet.

Und Tim ist davon überzeugt, dass er Hansen als zweimaliger U12- und U8-Schach-Bezirksmeister zumindest ein wenig die Stirn bieten kann. Dem 75-jährigen ehemaligen Mörlenbacher Sparkassendirektor Karl-Heinz Wohlfart genügte schon die Ehre, gegen den Großmeister antreten zu dürfen.

Larsen lässt seine Herausforderer wählen, ob sie mit den weißen oder den schwarzen Steinen spielen wollen. Und auch mit dem Nachbarn dürfe sich jeder austauschen, gibt sich der Däne locker: "Aus Erfahrung weiß ich, dass dies in den meisten Fällen nicht gut geht." Lediglich eine Regel gelte es zu beachten, so der Großmeister, der mit der dänischen Nationalmannschaft bei der Schacholympiade in Turin an Brett drei spielend dabei war und auf 2600 ELO-Punkte kam: "Mit dem nächsten Zug warten, bis ich wieder am Brett bin."

Nach knapp zwei Stunden und 19 ge-spielten Partien hat Larsen seine Klasse unter Beweis gestellt. 17 Mal geben sich seine Gegner "schachmatt", immerhin jeweils ein Remis gelingt Peter Sieb vom Schachclub Großsachsen und Dr. Dirk Schubert für den Rotary-Club Schries-heim-Lobdengau. Trösten dürfen sich die unterlegenen Spielpartner mit einem Kompliment von Lars Bo Hansen. Ihre durchschnittliche Spielstärke sei höher gewesen, als er es von den Gegnern in seiner Heimat her gewohnt sei.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung