Schriesheim im Bild 2023

24.05.2007

Schriesheim zahlt nicht an Ladenburg

Von Carsten Blaue

Die Stadt wird sich nicht an den Kosten für die Schulsozialarbeit an der Erich-Kästner-Förderschule in Ladenburg beteiligen. Das beschloss der Gemeinderat gestern Abend gegen die Stimmen von SPD und Grüner Liste, die dem Vorschlag der Verwaltung nicht folgen wollten. Es ging um etwa 1300 Euro. Aus Schriesheim sind insgesamt 19 der 94 Förderschüler.

In Bezug auf den Schriesheimer Kostenbeitrag für die mögliche Fahrplanverdichtung der OEG zwischen Schriesheim und Weinheim zeigten sich zumindest die Freien Wähler spendabler. Gemeinsam mit der SPD und der Grünen Liste setzten sie die städtische Kostenbeteiligung in Höhe von gut 1200 Euro für die Jahre 2007 und 2008 durch. Die Verwaltung hatte empfohlen, davon abzusehen.

Die Kosten für die Fahrplanverdichtung hätten sich Weinheim, Schriesheim und Hirschberg zu teilen, weil sie an diesem Streckenteil der OEG liegen. Die Gemeinde Hirschberg hatte bei der RNV angeregt, die Fahrplanlücke ab 21 Uhr durch eine Verbindung ab Weinheim um 21.13 Uhr und eine Verbindung ab Schriesheim um 21.30 Uhr zu schließen.

Gerne und einstimmig genehmigte der Gemeinderat außerplanmäßige Kosten für den Bau des Jugendzentrums auf dem Push-Gelände in Höhe von 29000 Euro. Eigentlich ging die Verwaltung davon aus, dass die Jugendlichen für dieses Jahr mit dem Landeszuschuss auskommen und hatte das Jugendhaus daher im laufenden Haushalt nicht berücksichtigt. Aber die Jugendlichen bauen schnell und sind jetzt schon weiter als gedacht. Also sind die 24000 Euro vom Land auch weg und "verbaut". 25000 Euro braucht der Verein jetzt noch – plus 4000 Euro für den Kanal- und Gasanschluss. Vielleicht klappt es ja mit der offiziellen Einweihung des Hauses noch in diesem Jahr.

Nach Diskussionen hinter verschlossenen Türen im Finanzausschuss segnete der Gemeinderat gestern auch die Jahresabschlüsse des Jahres 2005 der Eigenbetriebe Wasserwerk und Abwasserbeseitigung ab. Beim Wasserwerk mussten auch die Jahresabschlüsse 2003 und 2004 nochmal festgestellt werden, nachdem dem Gemeinderat zunächst falsche Zahlen vorlagen. Höfer betonte, dass der Stadt zu keinem Zeitpunkt ein finanzieller Schaden entstanden sei. Anselm Löweneck (CDU) sprach trotzdem von "keinem Glanzstück" des Kämmerers Volker Arras. "Wir alle machen Fehler", dämpfte Robert Hasenkopf-Konrad (GL) die Kritik. Dr. Herbert Kraus (FW) und Rainer Dellbrügge (SPD) gingen davon aus, dass die Zahlen in Zukunft stimmen, und auch FDP-Einzelstadtrat Marc Gnädinger sah seine offenen Fragen ausreichend beantwortet.

Anschließend bestätigte das Gremium Hans Ringelspacher als Wildschadenschätzer der Stadt für weitere sechs Jahre. Sein neuer Stellvertreter ist Werner Merkel. Er löst Ehrenbürger Peter Hartmann ab, dem die Stadträte für seine Arbeit im "nicht leichten Amt" dankten.

In den Anfragen des Gemeinderats forderte FW-Stadtrat und Vorsitzender des TV Schriesheim, Dr. Wolfgang Metzger, einen Schadensbericht und eine Sicherheitsbegehung der maroden Sportstätten. Die Kritik an deren Zustand bestehe schon seit vielen Jahren, mahnte Metzger nun konkrete Schritte an. Höfer räumte ein, dass das Sportzentrum nach 30 Jahren "grundsaniert" werden müsse und sagte: "Im Spätjahr müssen wir uns in dieser Sache weiter vortasten".

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung