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09.06.2007

Nortmeyer: Das KGS braucht die neue Mensa

(cab) In der Frage, ob ein Mensa-Neubau am Kurpfalz-Gymnasium (KGS) nötig ist, nahm gestern der Direktor der Schule, Matthias Nortmeyer, Stellung. Ein neuer Mensa- und Bistrobetrieb am Schulzentrum sei nach dem kürzlich eingeweihten Erweiterungsbau der Realschule ein weiterer wichtiger Meilenstein für die Zukunftsfähigkeit der Schulstadt Schriesheim. Nortmeyer ging davon aus, dass die Mensa bald gebaut wird. Zumal sich der Gemeinderat bereits "vorbehaltlos" zum Neubau bekannt habe, erinnerte der Direktor an die Entscheidung des Gremiums im September vergangenen Jahres.

Damit hätten die Stadträte auch dem Wunsch von Schülern, Eltern und Lehrern entsprochen. Nortmeyer begrüßte die Zuschusszusage des Landes in Höhe von 208000 Euro ausdrücklich. Ganz bewusst fördere Baden-Württemberg keine bloßen "Suppenküchen", sagte er: "Für den Mensa- und Bistrobetrieb ist zwingend eine Mehrfachnutzung vorgesehen. Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums und der anderen Schulen des Bildungszentrums werden diesen nicht nur zur Mittagszeit mit Leben erfüllen, er soll und wird ein Ort der kulturellen Eingebundenheit der Schule in die Stadt Schriesheim sein", so der KGS-Direktor – zumal die Schule gerade auch für den sozialen Austausch Räume benötige, erinnerte er an die Einführung der Bildungsplanreform. Diese erfordere eine noch flexiblere Unterrichtsgestaltung. So werde an noch mehr Tagen auch nachmittags in Gruppen gelernt.

Der bestehende Mensa-Betrieb sei bereits ein sozialer Mittelpunkt der Schule: "Aber er war stets nur als Provisorium gedacht", unterstrich der Direktor. Es blockiere zwei Räume, die sowohl für Klassen und Kurse wie auch für weitere Betreuungen dringend gebraucht würden. Die Lärm- und Geruchsbelästigungen seien für den Musikunterricht und andere betroffene Räume nur "auf Zeit" hinnehmbar. In einem neuen Mensa- und Bistrobetrieb könnten zudem wesentlich mehr Komponenten zubereitet werden, so dass eine noch flexiblere Nutzung durch die Schülerinnen und Schüler möglich sei, so Nortmeyer. Die bisher notwendige, eintägige Essensanmeldung könne optimiert werden. Die Erfahrungen anderer Gymnasien zeige, dass die Zahl der Essensausgaben dann deutlich steige.

Das KGS stehe aufgrund seiner Lage zwischen Weinheim und Heidelberg im Wettbewerb mit anderen Gymnasien der Metropolregion. Ein attraktives Gymnasium sei ein wichtiger Standortfaktor für die Stadt Schriesheim, so ein weiteres Argument des Direktors für den Mensa-Neubau. Zudem nehme die Zahl der Eltern und Schüler zu, die an einer besseren Versorgung in der Schule über Mittag interessiert sei. Das KGS werde darauf auch mit einem differenzierten Bildungs- und Betreuungsangebot reagieren, also zusätzliche Möglichkeiten erschließen.

Bisher habe sich das achtjährige Gymnasium auf die Unterstufe beschränkt. Im kommenden Schuljahr erreiche die "Spitze" die Klassenstufe acht. Hätten die bisherigen achten Klassen fast gar keinen Nachmittagsunterricht im neunjährigen Gymnasium, so umfasse der Stundenplan für die Klasse acht in "G8" genau 36 Stunden: "Es wird mit Sicherheit an mehreren Tagen Nachmittagsunterricht erteilt. Das wird sich in den kommenden Jahren weiter potenzieren", sagte Nortmeyer. Nach den erhobenen Zahlen stehe und falle für viele Schüler und Eltern die Nutzung des Mensa- und Bistrobetriebs mit dem Nachmittagsunterricht: "Verantwortliche Bildungsplanung und Schulbaupolitik orientiert sich am Morgen, nicht am Heute", plädierte er für den Bau einer neuen Mensa.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung