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07.07.2007

Neues Reich bezogen

Neues Reich bezogen

(co) Am Samstag wurde der "Naturerlebnis-Garten" des städtischen Kindergartens "Kinderschachtel" in der Kurpfalzstraße offiziell eröffnet. Im kleinen Kreis und mit Kuchen und Kaffee feierten Kinder, Eltern und Erzieherinnen gemeinsam ihr neues Reich.

Buddeln im Matsch: Kinder spielen gern im Wasser, und dem trägt der neue Natur-Erlebnisgarten des Kindergartens "Kinderschachtel" Rechnung. Foto: Dorn

Bürgermeister Hansjörg Höfer dankte in seiner Ansprache allen Helfern und nannte deren Engagement "einmalig und richtungsweisend". Auch die Leiterin der "Kinderschachtel", Luzianne Barth, war von dem "erstaunlichen Werk" begeistert, obwohl sie zugab, anfangs nicht an einen Erfolg geglaubt zu haben: "Ich hätte nicht gedacht, dass die Eltern das durchhalten."

Kaum hatten die Erwachsenen ihre Reden beendet, stürmten die Kleinen auch schon los, um möglichst als erste die neue Rutsche oder die Wasserpumpe mit Beschlag zu belegen. Neben der extrabreiten Metall-Rutsche, auf der zwei Kinder nebeneinander Platz haben, war vor allem die Wasserpumpe mit der Matschecke der Renner bei den Kleinen, die mit dem Pumpen gar nicht mehr aufhören wollten. Die Erfahrung, dass Kinder gern mit Wasser spielen, macht auch der Fachberater für Naturerlebnis-Gärten, Roland Pisot, immer wieder. Er entwickelte auf Anfrage der "Kinderschachtel-Freunde", des Fördervereins des Kindergartens, das Konzept für den neuen Garten.

"Die Kinder haben Vorschläge gemacht, was sie haben möchten, und diese Ideen haben wir dann umgesetzt", erklärt er die Vorgehensweise. Und so finden sich in dem neuen Garten viele Sitzmöglichkeiten im Schatten, grüne Pflanzen und Beerenobst sowie ein Weidenlabyrinth. Der Erdhügel, auf dem die Rutsche aufsitzt, wurde teilweise ausgegraben und mit Betonrohren versetzt, durch die die Knirpse krabbeln können.

Vom alten Garten ist nur die runde Nestschaukel geblieben, die Autoreifen und Wipptiere mussten ebenso wie die Baumstümpfe weichen. Der neue Garten hat viele kleine Nischen und Hügel, und auch die heißersehnte Wasserpumpe steht auf einem kleinen Hügel. Von dort aus fließt das Wasser in ein Sand-Sammelbecken, in dem sich wunderbar im Matsch spielen lässt.

Das erste Projekt des Fördervereins, das auch den Ausschlag für seine Gründung gegeben hat, ist somit fast abgeschlossen, und statt der veranschlagten 30000 sind die Eltern mit 20000 Euro für die Erneuerung der 300 Quadratmeter großen Freifläche ausgekommen. "Wir haben viel selbst gemacht. Unsere Prämisse war: Es muss nicht alles perfekt sein, aber sicher", erklärte der erste Vorsitzende des Fördervereins, Hartmut Voss. Immer wieder hätten sich an Aktionstagen Eltern und Erzieherinnen getroffen, um Hand anzulegen. Den letzten Schliff haben die Förderer dem Garten erst vor zwei Wochen verpasst, da wurde der Rutschenhügel fertiggestellt. Auch die Kinder haben bei der Umgestaltung mitgewirkt, sie bemalten Holzlatten, die jetzt als Sichtschutz zur Straße hin dienen und dem kleinen Areal an der Ecke Kurpfalzstraße/Hirschberger Straße eine Extra-Portion Charme geben.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung