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19.07.2007

Den Weinbergterrassen setzte der Regen zu

Den Weinbergterrassen setzte der Regen zu

Von Carsten Blaue

Erst setzte den neuen Weinbergterrassen im ersten, rund 1,3 Hektar großen Abschnitt der Rebflurbereinigung die Trockenheit zu. Danach kam der große Regen. Die Wetterkapriolen sind nicht spurlos vorbeigegangen an den neu gestalteten Rebhängen. Die Erosionen und tiefen Furchen sind selbst von der B3 aus gut zu erkennen.

Gut sind die Rinnen zu erkennen, die das Wasser bei den starken Regenfällen in den Hang und in die Wege gegraben hat. Das erdige Wasser floss auch die Treppe zur Strahlenburg hinab. Fotos: Peter Dorn

Der Regen floss in den Terrassen nach Süden ab – entsprechend ihres leichten Nord-Süd-Gefälles. Am Rande der Terrassierung sammelte sich dann das Wasser und spülte auf seinem Weg in Richtung des mittleren Weinbergweges auch Erdreich mit. Von dort aus ging es weiter in Richtung der Grundstücke in tieferen Lagen. Unterhalb des Weges sind die Rinnen gut zu erkennen, die der Regen in den Hang gewaschen hat. Ziemlich mitgenommen sieht auch der Diagonalweg zwischen dem oberen und dem mittleren Weinbergweg aus, und zwar vor allem im unteren Teil. Hier hat der Regen in den planierten Weg aus Steinen und Erdreich eine etwa 40 Zentimeter tiefe und rund acht Meter lange Furche gegraben.

Die Wege wurden bisher noch nicht vollständig befestigt, da das nach Abschluss des zweiten, mit sechs Hektar wesentlich größeren Bauabschnitts der Rebflurbereinigung geschehen soll. Dieser wird nach der bisherigen Zeitplanung nach der nächsten Weinlese in Angriff genommen.

Das schlammige Wasser floss an der Wegkreuzung zusammen, dann über den Weg und weiter in die noch nicht von der Rebflurbereinigung veränderten Grundstücke südlich des Schlossbergs. Gut zu erkennen ist die Rinne, in der die Regenmassen und das Erosionsmaterial abgingen, um sich an der Versickerungsfläche unweit der Treppe zur Strahlenburg, in der Nähe des Kehlwegs, zu sammeln. Auch an der Treppe selbst sind die mittlerweile eingetrockneten Spuren des Regens noch deutlich zu sehen. Sie heben sich hellbraun ab.

Auch die neuen Weinbergterrassen, in denen insgesamt rund 3700 Riesling-Reben gepflanzt wurden, hat der starke Regen an ein paar Stellen etwas zerfurcht, und die Natursteinmauern unterhalb des Waldes blieben ebenfalls nicht von kleineren Schäden verschont.

Auf mögliche Auswaschungen bei starkem Regen hatten bereits die Kritiker der Rebflurbereinigung in den Diskussionen zuvor hingewiesen. Für Frank Holtmann, den Leitenden Ingenieur in der Rebflurbereinigung aus dem Sinsheimer Amt für Flurneuordnung, sind die Folgen der Launen des Wetters aber kein Drama.

Er sprach auf Anfrage der RNZ von "kleineren Setzungen" an den Terrassen, die in diesem Umfang "ganz normal" seien: "In den Terrassen selbst ist jetzt auch wieder Ruhe."

Zwar habe der Regen auch eine Furche in einen Wingert gerissen. Darüber sei man aber mit dem betroffenen Winzer im Gespräch. Alles in allem sei "nichts Tragisches" passiert, so Holtmann. Die Rinnen habe man bewusst nicht wieder mit Erdreich gefüllt, um nicht nach den nächsten Schauern das Gleiche wieder zu erleben.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung