Schriesheim im Bild 2023

03.08.2007

Als „Purzelzwerg" früher und länger gut betreut

Als „Purzelzwerg" früher und länger gut betreut

Von Carsten Blaue

Der Verein "Purzelzwerg" ist in Schriesheim in der Ladenburger Straße und in der Kellereiwiesenstraße zuhause. Foto: Dorn

Etwa vor zehn Jahren begann alles durch eine private Initiative in Dossenheim. Seit vier Jahren ist der "Purzelzwerg" ein Verein, der eine pädagogisch hochwertige Betreuung von Kindern unter drei Jahren anbietet, und das nicht nur in Dossenheim, sondern auch in Handschuhsheim und Schriesheim. In der Weinstadt ist der "Purzelzwerg" sowohl in der Kellereiwiesenstraße als auch in der Ladenburger Straße zuhause. 35 Familien nutzen hier die diversen Betreuungsangebote zwischen 8 und 14 Uhr. Vier Erzieherinnen und eine Praktikantin kümmern sich um die Kleinsten, die "Purzelzwerge" werden können, sobald sie stehen und etwas laufen, wie es auf der Homepage des Vereins heißt (www.purzelzwerg-dossenheim.de).

Der Gemeinderat hat das vor der Sommerpause mit dem Beschluss des neuen Betreuungskonzepts der Stadt konkretisiert. So wurde der "Purzelzwerg" beauftragt, ab September auch Kinder im Alter ab zehn Monaten aufzunehmen. "Das ist okay", sagt "Purzelzwerg"-Mitbegründerin und -Geschäftsführerin Annette Pschera-Riedel. Babys ab sechs oder acht Wochen hätten dagegen nicht ins Betreuungskonzept gepasst.

Die Verwaltung hat den Verein "Purzelzwerg" zudem beauftragt, in Schriesheim ab September zehn Betreuungsplätze von 7.30 bis 17.30 Uhr zur Verfügung zu stellen, und zwar von Montag bis Freitag. Bedingung: Vorher müssen dafür mindestens acht Betreuungsverträge abgeschlossen sein. Dass es gerade acht sein sollen, hängt auch mit den Zuschüssen zusammen, die das Land gewährt.

"Uns liegt sehr daran, dieses Angebot mit Leben zu erfüllen", sagt Edwin Schmitt, der Schriesheimer Hauptamtsleiter. "Ich kann den Eltern nur sagen: Nutzt diese Gelegenheit", ist er auch vom Betreuungskonzept des "Purzelzwergs" überzeugt. Sollte die Gruppe nicht bis September zustande kommen, dann sei das kein Beinbruch. Dazu Schmitt: "Das war unser frühester Termin. Wir sind mit dem Entstehen dieses Angebots nicht an ein bestimmtes Datum gebunden." Ein wichtiger Hinweis, denn bisher gibt es nur drei Familien, die einen ganztägigen Betreuungsplatz inder Kellereiwiesenstraße in Anspruch nehmen möchten. Dabei gibt es eine Liste, auf der 20 Familien im Vorfeld ihr Interesse an einem Ganztagesplatz bekundet hatten. Die Verwaltung ging bisher von der Verbindlichkeit dieser Liste aus und legte darauf auch Wert. Dazu Pschera-Riedel: "Die Eltern haben klar den Bedarf nach längeren Betreuungszeiten und nach einem früheren Einstieg in die Betreuung bekundet. Zudem war es der Wunsch der Eltern, dass das Angebot möglichst günstig gestaltet wird." Danach habe man hart gearbeitet und viel verhandelt, um das neue Konzept auf die Beine zu stellen, sagt Pschera-Riedel.

500 Euro soll der neue Ganztagesplatz im Monat für Schriesheimer Kinder kosten. Um die Ausgaben zu decken, müssten es eigentlich 800 Euro sein. "Die Stadt ist gewillt, uns zu unterstützen", sagt die "Purzelzwerg"-Leiterin.

Bisher kostete schon die Betreuung von 8 bis 14 Uhr soviel. Also bekommen auch die anderen Betreuungsangebote des "Purzelzwergs" eine günstigere Gebührenstruktur, die auf den neuen Preis für die Ganztagesbetreuung an fünf Tagen in der Woche angepasst wird. Kinder von auswärts werden für die kostendeckende Gebühr betreut.

Denkt man an die Liste der interessierten Familien und an die Zahl der Anmeldungen für die Ganztagesbetreuung, dann erinnert man sich an ähnliche Erfahrungen der Verwaltung. Beim Hortbetrieb für die Strahlenberger Grundschule gab es seinerzeit 33 angekündigte und vier tatsächliche Anmeldungen. Vor der Einrichtung des Mensa-Provisoriums am Kurpfalz-Gymnasium musste man laut Interessentenliste von 300 Essen ausgehen. Zuletzt waren es etwa 20 bis 30 Essen, die über die Theke gingen.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung