Schriesheim im Bild 2023

10.08.2007

Wenn die Stadt wächst, werden Kanäle zu klein

(ans) Die Theodor-Körner-Straße gleicht einem Flickenteppich, überall sieht man, wie Löcher ausgebessert wurden. Einmal abgesehen davon schafft die Kanalisation die Abwassermengen nicht mehr, Wasser trat aus und lief in die Häuser. Kein Wunder, ist sie doch schon um die 50 Jahre alt. Und wenn die Stadt wächst, werden Kanäle zu klein, erläutern Bauamtsleiter Volker Rehberger und Rainer Baum, neuer Betriebsleiter Abwasser bei der Wasserversorgungs- und -entsorgungsgesellschaft Schriesheim, WVE (siehe weiterer Bericht).

Doch diese Situation soll sowohl in der Theodor-Körner-Straße als auch in der Friedrichstraße zwischen Theodor-Körner-Straße und Bahnhofstraße bald der Vergangenheit angehören. Denn um den 3. September beginnen die Arbeiten an Straße und Kanalisation. Auch die Wasserleitung wird wie der Kanal ersetzt. Und in diesem Zusammenhang soll auch gleich die Straße neu ausgebaut werden. Die Kosten betragen insgesamt 915000 Euro brutto, rund 770000 Euro netto. In den Haushaltsbereich der Stadt fallen alle Kosten, die nichts mit dem Kanal, sondern direkt mit der Straße zu tun haben, das sind rund 280000 Euro netto, den Rest übernimmt die WVE .

Rehberger erklärte, dass von unten nach oben gearbeitet werden müsse, also von der Kreuzung Theodor-Körner-Straße/Schillerstraße beginnend. Zum Mathaisemarkt-Start soll die Straße wieder vollkommen befahrbar sein, die letzte Decke wird aber erst im April oder Mai aufgetragen, "je nachdem, wie das Wetter wird." Dann gehört der Flickenteppich der Vergangenheit an, die Straße ist neu asphaltiert und die Gehwege auf einer Höhe mit ihr. Sie werden optisch abgesetzt, ähnlich wie beispielsweise in der Bismarckstraße. Die Kreuzungen erhalten ein rotes Pflaster, doch auch zwischendrin soll es stellenweise rote Streifen geben. Und warum? "Damit die Autofahrer langsamer werden", so Rehberger.

Unter der schönen neuen Straße sollen dann der Kanal und die Wasserleitung verlaufen. Der neue Kanal hat dann einen Durchmesser von bis zu einem Meter, und dann sollte es "weitgehend keinen Rückstau mehr geben", so Rehberger. Ausschließen kann man das nie ganz, "vor allem bei Starkregen nicht", wusste Baum. Die Straße wird während der Baumaßnahme streckenweise voll gesperrt – wahrscheinlich in Abschnitten von Kreuzung zu Kreuzung. Mit Verkehrsproblemen rechnete Rehberger nicht: "Eine der Querstraßen wird immer befahrbar sein." In der Porphyrstraße, in der zur gleichen Zeit Tiefbauarbeiten stattfinden, befände sich allerdings die Anlieferstelle der Winzergenossenschaft, "da nehmen wir aber Rücksicht", so Rehberger. Auch im Wiesenweg im Bereich des Parkplatzes der Minigolfanlage fallen zur gleichen Zeit Tiefbauarbeiten an, in deren Folge die Straße wieder in den ursprünglichen Zustand versetzt wird.

Doch nicht nur diese Straßen haben mit ihren Kanälen eine Sanierung nötig. Denn die werden überall alt und sind irgendwann überlastet. "Dringend nötig" sei die Talstraße einschließlich Schmale Seite, einen Zeitrahmen wollte Rehberger jedoch noch nicht nennen.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung