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27.08.2007

Ob der Äbblwoi wirklich schlank macht?

Ob der Äbblwoi wirklich schlank macht?

Gute Laune um und in der idyllischen Scheuer der Familie Jäck: Beim traditionellen dreitägigen Äbblwoifeschd ließen es sich die Gäste gutgehen.

Bis heute Abend dauert es an. Foto: Dorn

(jw) Schon auf dem Parkplatz vor der Scheuer waren am Freitagabend die Klänge von "Sierra Madre" zu hören – gespielt auf der Trompete. Am Eingang der Scheuer begrüßte die Besucher das Bild des rotbackigen Apfels mit einer Trompete im "Mund" und dem Spruch "Freund ich bin vun Schriese".Spätestens jetzt waren sich auch die nicht ortskundigen Gäste sicher: Sie hatten das traditionelle "Äbblwoifeschd" vom Obsthof Jäck gefunden.

Nummernschilder aus Mannheim, Ludwigshafen oder Heppenheim verrieten nämlich, dass es auch dieses Jahr wieder zahlreiche Ortsfremde auf das Fest gezogen hatte. "Man merkt eben das gute Wetter. In den letzten Jahren hatten wir leider immer Regen", erinnerte sich Peter Jäck vom Obsthof.
Genau das Gegenteil von verregnet war die Stimmung in der Scheuer. Herbert und Franz von der "Äbblwoiband" spielten auf, das Publikum in der Scheuer schunkelte und wiegte die Hüften. Als dann Peter Jäck, Lui Jäck und Freund Robert zu den Trompeten griffen, zog es auch die Letzten aufs Parkett beziehungsweise die Tanzfläche direkt vor der Bühne.

"Bei uns ist eben alles live, hier läuft kein Band", kommentierte Urgestein Lui Jäck, als er für einen kurzen Moment das Blechblasinstrument abgesetzt hatte. In den Bandpausen bewies Peter Jäcks Sohn Felix am Keyboard, dass auch der Jäck’sche Nachwuchs die Musik im Blut hat, Opa Lui begleitete ihn dabei mit seiner Trompete.

"Dieses Jahr lohnt sich auch der Aufwand, den wir für das Fest betreiben", sagte Peter Jäck. Denn wie viel Arbeit hinter der traditionellen Festivität steckt, ist manchem vielleicht gar nicht bewusst: "Meine Frau Christine war die ganze Woche mit der Dekoration beschäftigt, ich habe die Scheune währenddessen mit dem Stapler ausgeräumt", beschrieb Jäck die Vorbereitungen. Im 28.

Jahr des Festes sei hier zwar schon eine gewisse Routine eingekehrt. Aber in diesem Jahr werde der Ablauf durch die frühe Apfelernte erschwert: "Wir sind zehn bis 14 Tage früher dran als sonst und befinden uns mitten in der Ernte, und die Weinlese steht ebenfalls vor der Tür." Das Ergebnis der Arbeiten im Vorfeld des Festes konnte sich mal wieder sehen lassen: Das Innere der Scheuer war mit zahlreichen Maiskolben am Holzgebälk, Maispflanzen um die Stützpfeiler, Kronleuchter in Form von Wagenrädern, bunten Tischdecken und etlichen weiteren Details liebevoll-rustikal dekoriert und untermalte die Stimmung auf dem Scheunenfest stilecht. "Der Apfelwein vom Lui ist ein besonderer Trank, da bleibst du gesund, da wirst du schlank", so der Spruch auf einem der Schilder, die in der Scheune hingen.

"Schlankmacher" gab es zwar vom Grill vor der Scheuer nicht gerade, aber für die nötige Grundlage oder den kleinen Happen zwischendurch waren Steak oder Bratwurst ideal. Wer es noch deftiger wollte, der ließ sich ein Brot mit Schmalz oder Hausmacher schmecken.

"Auf dem Fest bieten wir natürlich viele Produkte aus eigener Herstellung an": Jäck wies darauf hin, dass neben dem namensgebenden Apfelwein auch noch sechs Weinsorten aus dem Sortiment des Obsthof Jäck angeboten wurden.

Das "Äbblwoifeschd" fand am Samstag und Sonntag statt und dauert noch an bis heute Abend. Bis dahin werden sicher noch zahlreiche Liter des gekelterten Apfelmostes und der "Jäck’schen Hausmarke" über die hölzernen Theken der Scheuer gehen.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung