Schriesheim im Bild 2023

16.06.2003

Ein Regenbogen über der Kipp

Auch die Radioparty zum Liederkranz-Jubiläum wurde in Altenbach ausgiebig gefeiert

Von Sabine Weier

Schriesheim-Altenbach. "Gebt uns einen Anlass und wir lassen die Kuh fliegen." Das war das Motto der Radio-Regenbogen-Fete, die am Samstag nach den Klostertalern den zweiten Teil des Liederkranz-Jubiläums in Altenbach darstellte.

Nicht nur die vielen Besucher machten die Fete zu einer Großveranstaltung, sondern auch die Bühnenshow: DJ Kai, die Funk- und Soul Band Amokoma, die Newcomerin Kaleita und Turbo B., Rapper der weltbekannten Gruppe Snap, erfüllten den Abend mit abwechslungsreicher Musik.

Mike Diehl von Radio Regenbogen moderierte die Party: "Besonders für die jungen Leute haben wir heute Abend ein tolles Programm". Er begrüßte Bürgermeister Riehl, den er im Publikum erspäht hatte, und kündigte DJ Kai an, der mit Party-Hits und Evergreens der letzten 50 Jahre die Stimmung aufwärmte.

So früh des Abends war es noch ruhig im Zelt. Die Besucher saßen da und schlürften gemütlich ihre Getränke. Da sah Kai nicht lange zu: "Wenn ihr die Lust verspürt, eure Astralkörper zu bewegen, dann tut das. Es herrscht kein Tanzverbot hier!" Gesagt, getan. Die ersten Mädels sprangen gleich auf die Tische.

Nach kurzer Zeit konnte es dann so richtig losgehen: Die Funk- und Soul Band Amokoma, deren Musiker alle aus Mannheim, Ludwigshafen und Umgebung kommen, betrat die Bühne. Mit Weltklassequalität und den Gänsehautstimmen der Sängerin und des Sängers begeisterten sie das Publikum. Sie präsentierten eine tolle Auswahl von Coversongs: alte Soulklassiker von Diana Ross und Michael Jackson brachten sie genauso gut rüber wie die neusten souligen und funkigen Lieblingsstücke von Mary J. Blidge und Jamiroquai, die Klassiker der Zukunft.

Schon nach zehn Minuten schaffte es Amokoma, die Leute zum Klatschen, singen, und auf die Tische und Bierbänke zu bringen. Nicht nur jugendliche Besucher begeisterten sich für die Band. Alle Generationen waren vertreten, von ganz klein bis ganz groß.

Amokoma hatte auch Gäste mitgebracht: Einen Soulsänger im Barry White Stil und einen Rapper, der die ganz Jungen mit den neusten Hip Hop Songs erfreute. Nachdem sie dem Publikum so richtig eingeheizt hatten - mittlerweile gab es fast niemanden mehr, der nicht auf den Tischen tanzte - konnten sie natürlich nicht ohne Zugabe abziehen. Bei Robbie Williams konnten dann alle noch mal mitsingen.

Zwischen den Auftritten der verschiedenen Bands sorgte DJ Kai wieder dafür, dass die Stimmung auch so gut blieb. Die war aber auch absolut nicht mehr unterzukriegen. Zu "Über den Wolken, muss die Freiheit wohl grenzenlos sein" tanzte sogar das Personal hinter der Theke. Bei Woinemer Pils und guten Schriesheimer Weinen stieg der Alkoholpegel und bewegte auch noch die letzten Partymuffel auf die Tische - das Zelt kochte. Da musste schon mal eine Durchsage gemacht werden: "Wenn's geht, bitte nicht mehr als drei Leute à 50 Kilo pro Tisch!"

In diese Kulisse kam dann Markus, der deutsche Kultsänger aus den 80er Jahren. Mit Jubel wurde er von denen empfangen, die wahrscheinlich schon den ganzen Abend auf ihn gewartet hatten, um die Ohrwürmer der 80er mitzusingen. "Ich will Spaß, ich geb' Gas" sang Markus, begleitet von einer Sängerin, die ihn musikalisch und tänzerisch unterstützte, und ihm dabei fast die Show stahl. "Früher haben die Mädels noch BHs und Unterhosen auf die Bühne geworfen", beklagte Markus, "Aber so was ziehe ich heute sowieso nicht mehr an." Trotzdem wurde zur Erheiterung aller gleich eine Socke auf die Bühne geworfen. Nachdem die bekanntesten Hits der neuen deutschen Welle gesungen waren, verabschiedete sich Markus, und gab die Bühne für Kaleita frei.

Kaleita besetzte die Bühne nur für zwei Stücke. Sie wurde erst vor kurzem bei einem Radio Casting entdeckt und hat nun ihre erste Single "Kayama" raus gebracht, die sie auch in Altenbach vorstellte. Angekündigt wurde ihr Song als potenzieller Sommerhit, unterschied sich aber nicht wesentlich von anderen Dancefloor-Stücken.

Richtige Charthits im Dancefloor-Bereich konnten in den 90ern noch viele landen, allen voran Snap, die mit "Rhythm is a Dancer" und "The Power" unvergessliche Ohrwürmer produzierten. Turbo B., der Rapper von Snap, gab diese und andere Songs auf der Altenbacher Fete zum Besten. Zahlreiche Tänzerinnen, die ihn auf der Bühne unterstützten, boten auch noch was fürs Auge.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung