Höfer weist Krafts Vorwürfe zurück

(cab) Auf Anfrage der RNZ äußerten sich Bürgermeister Hansjörg Höfer und Walter Gschwander zu den Aussagen der Firma "Kraft+Kraft".

Gschwander bestätigte, dass er lange mit "Kraft+Kraft" verhandelt habe: "Auch mir hatte man gesagt, dass das Konzept realisierbar wäre. Hätte Kraft schneller den Deckel auf alles gemacht, wäre Aldi wahrscheinlich nie zum Zuge gekommen", so Walter Gschwander. Wann er erstmals Kontakt zu Aldi hatte, konnte er nicht mehr genau sagen. Wohl aber, dass der Verkauf des Grundstücks erst im Oktober beurkundet wurde, also nicht schon im Juli.

Von "verschaukeln" könne gar keine Rede sein, so Bürgermeister Hansjörg Höfer: "Das weise ich entschieden zurück." Die Planung von "Kraft+Kraft" wäre nicht genehmigungsfähig gewesen, da der Bebauungsplan komplett hätte geändert werden müssen. Die Reihenhausbebauung wäre zu üppig gewesen, als dass das Gebiet noch als Gewerbefläche hätte bezeichnet werden können.

Gewerbe sei an diesem Standort jedoch auch die Präferenz des Gemeinderats: "Eine Mischnutzung war nur eine Option für den Fall, dass für das Areal kein rein gewerblicher Nutzer gefunden wird", so Höfer. Die erste Planung mit dem Plus-Markt wäre auch gescheitert, da der Nachbarschaftsverband keinen neuen Markt genehmigt hätte, so der Bürgermeister, der den Umzug von Aldi vom Gewerbegebiet auf das Gschwander-Gelände begrüßt und sich stets gegen einen weiteren Discounter in Schriesheim ausgesprochen hat.

Höfer wollte nicht bestätigen, von einer "Bereicherung" bezüglich des Sortimentsvorschlags von "Kraft+Kraft" gesprochen zu haben: "Das wäre ja widersinnig. Erst im Einzelhandelsgutachten wird festgeschrieben, welche Angebote innenstadtrelevant und welche innenstadtschädlich sind. Vorher kann man da gar nichts sagen." Dennoch ging Höfer gestern davon aus, dass es auch der Wille des Gemeinderats sei, den Umzug von Aldi auf das Gschwander-Gelände zuzulassen und dass der Bebauungsplan entsprechend gestaltet werde.

Ob der Gemeinderat beziehungsweise der Bauausschuss Kenntnis von der zweiten Planung von "Kraft+Kraft" hat, konnte der Bürgermeister nicht mit letzter Sicherheit sagen: "Der Ausschuss für Technik und Umwelt hat dieses Konzept aber bestimmt gesehen."

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung