Schriesheim im Bild 2023

08.11.2007

Wir müssen jetzt etwas tun"

Von Carsten Blaue

Der Gemeinderat stimmte gestern der Fortschreibung der Bedarfsplanung im Kindergartenbereich einmütig zu. Das Gremium begrüßte die Einrichtung des "Waldkindergartens Purzelzwerg", nahm ihn einstimmig in die Bedarfsplanung auf und folgte der Verwaltung auch darin, die zusätzlichen Kindergartenplätze, die vorübergehend nötig sind, durch eine Containerlösung am Schülerhort zu schaffen. Keine Diskussion gab es auch über die geplante Umwandlung von Halbtags- in Misch- oder Ganztagesgruppen in den Kindergärten Mannheimer Straße und Römerstraße (siehe Kasten und weiteren Bericht).

"Wir sind in Schriesheim in der glücklichen Lage, zu wenige Kindergartenplätze zu haben", zielte Bürgermeister Hansjörg Höfer auf den Kinderreichtum der Stadt ab. Das Angebot für junge Familien in den Bereichen Kindergarten, Krippe und Hort sei sehr gut, so Höfer. Der Trend hin zur Ganztagesbetreuung sei eine Bestätigung, dass Verwaltung und Gemeinderat rechtzeitig und richtig auf den Bedarf reagiert hätten. "Aber wir müssen jetzt etwas tun", so Höfer.

Dr. Claudia Philipp-Schwöbel (CDU) befürwortete den "Waldkindergarten" und die Container-Lösung. Diese werde den momentanen Problemen gerecht. Gehe der Bedarf an Kindergartenplätzen wieder zurück, könne der Hort die Räume nutzen. Es gelte abzuwarten, ob sich die Waldpädagogik in Schriesheim durchsetzt, bis man die Entscheidung für eine städtische Waldgruppe treffe.

Auch ein erfreuliches Thema mache Arbeit, wie man an der üppigen Verwaltungsvorlage sehe, meinte Johannes Scharr (GL). Die Beschlüsse würden sich gegenseitig bedingen und seien richtig. Das "Provisorium" Container sei eine qualitativ gute Lösung. Der Bedarf für den "Waldkindergarten" sei da, man müsse aber sehen, wie groß er tatsächlich ist: "Ich freue mich, dass es eine solche Alternative in Schriesheim gibt", so Scharr.

Dr. Herbert Kraus (FW) sprach kritisch die Kosten an, ansonsten aber von "guten Lösungen", um dem Platzbedarf in den Kindergärten gerecht zu werden. Sein Fraktionskollege Alfred Burkhardt sagte jedoch, dass Container für eine Kindergartengruppe immer nur die zweitbeste Lösung seien: "Aus wirtschaftlichen Gründen ist diese Variante aber nötig".

"Wir entscheiden wieder über Schriesheims Zukunft als Kinder- und Familienstadt", so SPD-Stadtrat Sebastian Cuny. Das Konzept der Stadt sei nachvollziehbar. FDP-Einzelstadtrat Marc Gnädinger freute sich über die vielen Kinder in der Stadt. Das vorgelegte Maßnahmen-"Paket" sei zwar "enorm teuer, nur wir kommen nicht darum herum. Fassen wir es also als Investition in die Zukunft unserer Stadt auf".

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung