Schriesheim im Bild 2023

09.11.2007

Wir tragen Verantwortung für die Gesellschaft

(cab) Vor zwei Jahren bekam Frank Röger einen Brief von den Heidelberger Stadtwerken, der ihn überraschte. Der kommunale Energieanbieter signalisierte, dass er die Volkshochschulen im Rhein-Neckar-Raum gerne fördern würde. "Wir sollten sagen, was wir brauchen. Es war wie Weihnachten", erinnerte sich Schriesheims VHS-Leiter. Erst habe man sich zaghaft vorgetastet, so Röger. Aber die Heidelberger Stadtwerke meinten es ernst. "Wir tragen als Unternehmen eine Verantwortung für die Gesellschaft", erläuterte Heike Kuntz, die kaufmännische Geschäftsführerin der Heidelberger Stadtwerke, die Motivation des Engagements für die Volkshochschulen. Gestern zogen Röger und Kuntz im Rathaus eine Zwischenbilanz dieser Förderung.

Die Stadtwerke der Neckarmetropole übernehmen die Kosten für sogenannte Bildungsgutscheine, die die Volkshochschulen selbst verteilen können, oder finanzieren Anschaffungen. Röger entschied sich für Anschaffungen, da die Vergabe von Bildungsgutscheinen in einer VHS der Größenordnung Schriesheims eher schwierig zu handhaben sei. Unter anderem Projektoren, ein Beamer, eine Digitalkamera, Stühle, Schaukästen oder ein neuer Schreibtisch für Röger wurden seitdem angeschafft. Gemeinsam mit der VHS Heddesheim veranstaltete die Schriesheimer Volkshochschule zudem eine Solarbootfahrt von Heidelberg nach Mannheim, die die Stadtwerke ermöglichten. Sie werben zudem im Schriesheimer VHS-Semesterprogramm.

Insgesamt haben die Stadtwerke Heidelberg die VHS der Weinstadt bisher mit rund 7500 Euro unterstützt. Und die finanzielle Förderung soll noch weitergehen. Wenn Röger einen Anschaffungswunsch hat, fragt er einfach bei den Stadtwerken an, ob vom festen Budget noch etwas übrig ist: "Das sind ganz kurze Wege". Und Kuntz ergänzte: "Wir informieren die Volkshochschulen auch darüber, welche VHS von uns bedacht wird, was sie bekommt und was es kostet. Diese Transparenz ist sowieso Teil unserer Philosophie." Die Idee für dieses Engagement hatte seinerzeit die kürzlich verstorbene Leiterin der Unternehmenskommunikation, Brigitte Neff.

"Die Stadtwerke zeigen mit ihrem Sponsoring der Volkshochschulen, dass sie mit der Region verbunden sind", so Bürgermeister Hansjörg Höfer. Das Energieunternehmen hat übrigens rund 200 Kunden in Schriesheim. Und noch einen schönen Bezug gibt es zwischen den Stadtwerken Heidelberg und der Weinstadt, beziehungsweise der VHS. Kuntz wohnt nämlich nicht nur in Schriesheim, sie nutzt das VHS-Angebot auch selbst. Sie ist Teilnehmerin am Literaturkreis. Ihr Sohn Felix geht in den Karate-Kurs für Jugendliche, und ihr Mann lernt in der VHS "Gitarre ohne Noten".

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung