Schriesheim im Bild 2023

20.11.2007

Zehn Jahre alte Erfolgsgeschichte

(cab) Wer sich für Schriesheims Geschichte und ihre Persönlichkeiten interessiert, erwartet die Vorstellung des "Schriesheimer Jahrbuchs" stets mit Spannung und Vorfreude. Dieses Jahr wird das zehnte Buch dieser etablierten Reihe vorgestellt – ein Jubiläum also. Die Präsentation ist am Sonntag, 2. Dezember, von 11 bis 12 Uhr im Großen Sitzungssaal des Schriesheimer Rathauses.

Dieses Jahr umfasst das Werk auf 312 Seiten genau 15 Aufsätze, Berichte und Dokumentationen sowie die Jahreschronik des Jahres 2006. Die Rede von Prof. Dr. Hans-Peter Schwöbel anlässlich der Vorstellung des "Schriesheimer Jahrbuchs 2006" leitet das Buch ein. Schwöbel bereichert das diesjährige Jahrbuch zudem mit einer Hommage an Fritz Hartmann. An ihn erinnert auch Dr. Gerhard Merkel, der sich zudem den "Schriesheimer Glockenabschieden in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts" sowie "Reformationsjubiläen in Schriesheim von 1617 bis 1917" widmet.

Georg Döringer schreibt über "Historische Fahrten mit Luftschiffen" zwischen 1900 und 1939. Am 26. März 1936 überquerte ein Luftschiff auch Schriesheim. Schriesheims Archivar Dr. Hans Jörg Schmidt thematisiert das "Denkmal für die gefallenen Brüder der Gemeinde Schriesheim" im Ersten Weltkrieg unter der Überschrift: "Möge es allen Generationen zum Frieden mahnen". Das Denkmal soll saniert werden. Dafür werden noch Spender gesucht. Heinrich Rufer trägt zum Jahrbuch "Jugenderinnerungen von Christine Bühler, geborene Rufer" in Form von Erläuterungen zu Auszügen aus ihren Tagebüchern bei. Sie lebte von 1860 bis 1945. Henner W. Harling stellt zwei bisher unbekannte Grafikblätter der Strahlenburg vor – "Schriesheims meist dargestelltem Bildmotiv". Sogar mit Farbbildern versehen ist Dr. Helmut Jennes Arbeit über "Stephan Freiherr von Stengels Handzeichnungen von der Strahlenburg und einer Schriesheimer Mühle aus dem 18. Jahrhundert".

Konstantin Groß ist dieses Jahr wieder mit zwei Beiträgen im "Schriesheimer Jahrbuch" vertreten. Unter dem Titel "Wir sind gegangen, aber nicht vergessen" berichtet er über die USA-Reise von Hansjörg Höfer. Mit seiner Familie traf der Bürgermeister im April dieses Jahres in New York ehemalige Schriesheimer Mitbürger jüdischen Glaubens.

Groß erinnert auch an den ersten Badischen Staatspräsidenten, Anton Geiß, einen "vergessenen Pionier unserer Demokratie". Der SPD-Politiker, der 1944 in Schriesheim starb, wäre im August kommenden Jahres 150 Jahre alt geworden.

Curt R. Full widmet sich dem Schichtmeister und Bergreiter Gregor Hirsch aus Schneeberg in Sachsen. Ihm wurde die Grube Anna-Elisabeth im Jahre 1509 durch Kurfürst Ludwig V. verliehen. Hirsch war in die Kurpfalz geflohen, nachdem er in Sachsen den Bergreiter Jobst Mager erschlagen hatte. Full fragt in seiner Überschrift: "Gregor Hirsch – Gauner, Mörder oder Ehrenmann?".

An den Schriesheimer Widerstandskämpfer im Dritten Reich, Karl-Heinz Klausmann, erinnert Monika Stärker-Weineck. Klausmann ist in Weinheim ein "Stolperstein" gewidmet. Gemeinsam mit Prof. Dr. Joachim Maier gibt Stärker-Weineck im "Schriesheimer Jahrbuch 2007" zudem den Lebensbericht des Schriesheimers Walter Mohr heraus. Mohr selbst schildert darin seinen Wandel vom Nazi zum Widerständler gegen das nationalsozialistische Regime. Sein letzter Brief datiert auf den 2. August 1944. Danach verliert sich seine Spur.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung