Schriesheim im Bild 2023

30.06.2003

Voller Einsatz beim "Tag der Helfer"

Feuerwehr, Polizei, DRK und THW sorgten für ein fachliches Top-Programm - Spezialisten vor Ort stellten ihre Fahrzeuge für Großeinsätze aus.

Schriesheim. (Si) Man sollte schnell nachsehen, ob auf dem Speicher noch Spraydosen herumliegen. Es könnte schnell zum Knall und Speicherbrand kommen in diesen heißen Tagen. Doch der "Tag der Helfer" im Rahmen des Festwochenendes der Feuerwehr ging weit über solche Tipps hinaus.

Da gab es neben der Fahrzeugschau allerhand zu lernen, denn nahezu alle Einsatz- Fachrichtungen waren in Schriesheim zusammengekommen. Feuerwehren aus nah und fern sowie DRK, Polizei und THW demonstrierten mit Vorführungen und Ausstellungen, was sie im Ernstfall an Knowhow und Technik drauf haben. Kommandant Georg Weber gab bei der Eröffnung, musikalisch vom Spielmannszug begleitet, einen kurzen Überblick, was alles geboten wird. Angefangen bei der Strahlenschutz-Übung des Strahlenschutz-Spürtrupps Gaiberg oder dem Einsatz des Teleskopmastes, kombiniert mit einer Leiter samt "Korb", 50 Meter hoch, mit speziellem Neigungswinkel, um an besonders schwierig erreichbare Gebäudeteile heranzukommen. Sogar aus der Schweiz war ein Kranwagen-Modell nach Schriesheim gefahren. Alle informierten über ihre speziellen Einsatzfähigkeiten und demonstrierten Alltagsarbeit. Sie sind je nach Fall abrufbar - etwa die Merck-Werksfeuerwehr Darmstadt oder der Wechsellader der Werksfeuerwehr Freudenberg mit zwei Trägerfahrzeugen und vier Containern, in denen alles drin ist, was bei einer Großschadenslage benötigt wird.

Schriesheim benötigt selbst hauptsächlich Tanklöschfahrzeuge; acht Wehren der Umgebung mit kurzen Anfahrtswegen und entsprechenden Fahrzeugen ergänzen die örtliche Ausstattung. Eine Attraktion war dann die Ausstellung und historische Übung der Oldtimer-Gruppe Schriesheim, darunter ein LF 8 Opel Blitz, Baujahr 1970, das ausrangierte TSF der Ursenbacher Feuerwehr, ein Ford Transit, Baujahr 1970, der noch bis April 2001 im Einsatz war. Ein Kontrast ist die Vorstellung der neuen DLK 23-12. Ein Hydrantenwagen aus den Anfängen der Feuerwehr und die berühmte und heiß geliebte Balcke-Lafettenspritze von 1928 begeisterte die Zuschauer. Dann hieß es: Eimer her, Spritze her - den Umgang mit Hydrant, Strahlrohr und Schlauchanschlüssen führten die Jubilare nun originalgetreu vor. Wer damals weiter weg vom Kanzelbach gebaut hatte, der hatte Pech.

Kaum eine Atempause hatte auch die Polizei. Die jüngsten Gäste wollten alle auf dem Beiwagenkrad fahren, natürlich mit der Polizeimütze auf dem viel zu kleinen Kinderkopf. Auch der alte VW-Käfer, der bis 1985 Dienst tat und immerhin 130 km/h schaffte, war ein Zugpferd, ebenso die Reiterstaffel aus Mannheim. Einen hohen Stellenwert hatte bei der Schau auch die Kriminalprävention.

Technisches Hilfswerk und DRK demonstrierten vor Ort ihre tägliche Arbeit. Die DRK-Suchhundestaffel aus Heidelberg fand großess Interesse, sie arbeitet ehrenamtlich finanziert sich aus Spenden. Ob Labrador, Rottweiler oder Rassenmix: die Hunde kletterten über Balken und Leitern und arbeiteten sichdurch einen Tunnel vor.

Nicht jedermanns Sache war die realistische Darstellung von Unfallopfern (RUD Arbeitskreis) und die Wundversorgung vor Ort. Die Selbstdarstellung aller Teilnehmer und die Vorführungen selbst zeigten: Ob Tankzug- und Gebäudebrand, Firmen-Großbrand, Waldbrand, Hochwassereinsatz, Flugzeugabsturz, Verkehrsunfall auf Landstraße oder Autobahn oder Chemikalienunfall: die Feuerwehren mit ihren Helfern sowie THW DRK und Polizei sind für alle Eventualitäten gerüstet, um Personen und Sachen zu schützen.

Ob beim Feiern oder bei den Demonstrationen wie dem Tag der Helfer oder dem Festzug samt Oldtimerkorso: Während des dreitägigen Festspektakels war die Einsatzzentrale im Haus der Feuerwehr stets besetzt.


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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung