Schriesheim im Bild 2023

02.07.2003

Prost Schriese, der "Hauser" ist gerettet!

Darmstädter Wirtsehepaar übernimmt das Traditions-Gasthaus am Festplatz und führt es im gewohnten Stil weiter.

Schriesheim. (ron) Schriesheim atmet auf. Schon im Oktober wird das berühmte Traditions-Gasthaus "Weinstube Hauser" unter neuer Leitung wieder eröffnet. Käthe und Georg Hauser haben endlich die passenden Nachfolger gefunden.

Die beiden betagten Wirtsleute, die in Schriesheim in den letzten 40 Jahren Gastronomie-Geschichte geschrieben haben, waren gestern die glücklichsten Menschen der Welt. "Es sind genau die Leute, die wir von Anfang an gesucht haben", berichtete die ehemalige Wirtin der RNZ. Der Vorvertrag ist bereits unterschrieben, die Tinte darunter ist gerade getrocknet, aber es ist amtlich: Der "Hauser", wie das Wirtshaus in der ganzen Region nur genannt wird, wird im Oktober nach einer Renovierung schon wieder eröffnet. Schon in den nächsten Wochen werden die Handwerker das Haus am Festplatz bevölkern.

An Herd und Tresen steht dann das Ehepaar Schmitt, das zuletzt in Darmstadt ein Wirtshaus leitete. Der Kontakt kam übrigens über den Servietten-Hersteller zustande, der wusste, dass die in der Branche als besonders gewissenhaft bekannten Hessen im Badischen eine neue und feste Bleibe suchen. Käthe Hauser kann sich ein Lächeln nicht verkneifen: "Schmitt, das ist sogar mein Mädchenname." Die neuen Betreiber, die beide gelernte Köche sind, haben mit den Besitzern einen Zehn-Jahres-Vertrag abgeschlossen. Hausers und Schmitts waren sich auf Anhieb sympathisch: "Als würden wir uns schon viele Jahre kennen", beschreibt die pensionierte Wirtin und ehemalige "gute Seele" des Hauses.

Besonders glücklich und stolz sind die Hausers, dass ihre Nachfolger ganz dem urigen Stil des Hauses treu bleiben wollen. "Es wird nur ein bisschen renoviert, neue Fenster und neue Möbel kommen rein, sonst bleibt alles wie es ist", freut sich Käthe Hauser. Auch das Hotel wird nach einer Sanierung von den neuen Pächtern in der jetzigen Form weiterbetrieben. Das alte Hauser-Personal wird, falls gewünscht, sogar übernommen. Und von den lieb gewonnenen Besonderheiten des Traditionshauses werden die allermeisten übernommen.

Vor allem der große Stammtisch bewahrt seine Funktion als großer Treffpunkt der Generationen. Auch die Weine werden wieder offen und nummeriert ausgeschenkt. Und der "Fünfer" bleibt der trockene Riesling. Im Moment probieren sich Käthe und Georg Hauser durch die Weine der Winzerkollegen, um die Qualität bei den gewohnten Preisen zu halten. Zumindest fast bei gewohnten Preisen. Fest steht, dass Weine der Genossenschaft zum Ausschank kommen und von Georg Bielig, der einen Teil der ehemaligen Hauser-Weinberge bewirtschaftet. Selbst die halben Hähnchen bleiben auf der Speisekarte. Die Hausers selbst versprechen übrigens, künftig bei den Schmitts zu den Stammgästen zu gehören. Käthe Hauser atmet auf: "Von unseren Schultern ist eine große Last genommen."

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung