Schriesheim im Bild 2023

03.07.2003

Schriesheimer Schüler sind ganz schön clever

Team des Kurpfalz-Gymnasiums war beim Landeswettbewerb business@school erfolgreich - Erlebnishalle in Hirschberg?
Schriesheim. (jos) Die geschäftstüchtigsten Schüler im Land wetteiferten jetzt mit ihren Ideen aus dem Bereich der Wirtschaftswelt. Darunter eine Gruppe des Schriesheimer Kurpfalz-Gymnasiums. Sie wurde Zweiter.

Anlässlich des hochkarätigen Wettbewerbs business@school reisten fünf Gruppen aus ganz Baden-Württemberg an. Im Gauß-Gymnasium in der Rennstadt Hockenheim präsentierten sie ihre selbst entwickelten Geschäftsmodelle. Und auch wenn den Schriesheimern vom Kurpfalz Gymnasium der Griff nach der Krone nicht gelang, so erhielten sie für ihr Projekt "AdfunTure-Halle" doch viel Zuspruch und großes Lob. Ganz knapp nur landeten sie auf Platz zwei. "Ich finde an ihrem Konzept nichts, was noch verbessert werden könnte", so lautete das Resümee von Jurymitglied Dr. Gunther Schwarz bündig. Ausgerechnet den Ortsansässigen gelang der Coup, die Landesmeisterschaft zu erringen. Mit ihrer Erfindung einer Pinnwand, an der das Papier auch ganz ohne Reißzwecken oder Magnete haftet, wurden sie zum Sieger gekürt. Doch die Entscheidung war knapp, die Beiträge bewegten sich ausnahmslos auf einem hohen Niveau.

Vor fünf Jahren rief die weltweit tätige Unternehmensberatung Boston Consulting Group (BCG) den Wettbewerb business@school, zu deutsch "bringt die Wirtschaft an die Schulen", ins Leben. Vergleichbar dem Wettstreit "Jugend forscht" sind Jugendliche aufgerufen, sich in ihrer Freizeit mit Herausforderungen der modernen Lebenswelt auseinander zu setzen. Nur dass in diesem Fall nicht die freie Forschung im Vordergrund steht, sondern die Analyse von Wirtschaftsunternehmen und die Entwicklung einer eigenen Geschäftsidee. Und der Wettbewerb erfreut sich steigender Beliebtheit: Allein dieses Jahr nahmen 1000 Jugendliche daran teil, Tendenz stark steigend. Schulleiter Dr. Walter Weidner war bereits 1999 mit daran beteiligt, das Projekt zu entwickeln: "Ich erinnere mich noch gut, wie wir in unserer Hockenheimer Stadthalle die Initiative auf den Weg brachten. Wir ahnten damals nicht, welcher bundesweite Erfolg dieser Idee beschieden sein würde." Dieser Einschätzung schloss sich der stellvertretende Schulleiter Joachim Kriebel an. Im Schriesheimer Team arbeitete übrigens keine Geringere mit als die amtierende Weinprinzessin Friederike Bauer, ein schlaues Köpfchen also unter der Krone.

Die Idee für ihr Geschäftskonzept "ADfunTure" kam den Schülern des KPG Ende Februar diesen Jahres. Nachdem die Niederlage im letzten "keine bleibende Wunde hinterließ, sondern uns im Gegenteil anstachelte", wie Daniel Rupp erklärte, gingen sie dieses Mal gleich aufs Ganze. In nur rund drei Monaten entwarfen sie eine komplette Sporthalle, mit dem Geschäftskonzept dort gezielt Fun- und Trendsportarten wie Beachvolleyball oder Klettern anzubieten. Investitionssumme: Schlappe 2,8 Millionen Euro. Doch das Projekt wurde von ihnen mit großer Sorgfalt und Professionalität geplant. Hans-Peter Kohl, begleitender Lehrer, sieht seine Rolle denn auch nicht mehr als traditioneller Wissensvermittler: "Die Schüler arbeiten so selbstständig, dass mir allenfalls eine beratende Funktion zukommt und ich darauf achte, dass sie den Zeitplan genau einhalten." Von herausragender Qualität war die Präsentation des Projektes. Das Programm PowerPoint, mit dem Referenten graphische Darstellungen und Bilder auf eine Leinwand projizieren, hatten die Schriesheimer so gut wie keine andere Schülergruppe im Griff. Auch ihre Recherche über Kundenpotenzial und Verkehrsanbindungen für die Fun-Sporthalle war sehr überzeugend.

Die Volksbank Heidelberg überprüfte das Modell und befand es für realistisch. Nach all der geleisteten Vorarbeit liebäugeln die Schüler nun mit dem Gedanken, das Geschäftsmodell vielleicht sogar dereinst in Hirschberg zu realisieren. Auch Kohl traut seinen Schützlingen einiges zu: "Wenn sich ein Geschäftspartner aus diesem Bereich findet, so sind wir Gesprächen gegenüber unbedingt aufgeschlossen!"

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung