Schriesheim im Bild 2023

21.07.2008

Beamte gingen für den guten Zweck baden

Schriesheim. (meli) Wo gerne mal Boulekugeln rollen, galoppierten gestern eisenbeschlagene Hufe; wo sonst Sprinter kurz vor dem Start ihre Gummisohlen in die Aschebahn pressen, wippten die gewienerten Lederschuhe des Polizeimusikkorps im Takt mit den Instrumenten: Die Polizei präsentierte sich und ihre Abteilungen – durchaus humorvoll – auf dem Schriesheimer Sportgelände: bei einer großen Polizeischau zu Gunsten der Markus-Paul-Stiftung.

Vor rund zehn Jahren wurde die Stiftung ins Leben gerufen, nachdem der Polizist Markus Paul im Dienst getötet worden war. Er hinterließ seine Frau und die vier Monate alte Tochter Fabienne, die in Folge einer Solidaritätswelle nun finanziell abgesichert sind. Ziel der Stiftung ist es, Opfer jugendlicher Gewalttäter zu unterstützen. Dieser Zweck wurde auch gestern immer wieder in Erinnerung gerufen – auch wenn die Schau viele Kinder und deren Familien anlockte.

Den musikalischen Auftakt der Festlichkeiten machte das 35-köpfige Polizeimusikkorps Baden-Württemberg unter der Leitung von Toni Scholl. Im Anschluss begrüßte der Vorsitzende der Stiftung und der Vater des ermordeten Polizisten, Volker Paul, die Gäste. In Vertretung von Bürgermeister Hansjörg Höfer begrüßte Heinz Kimmel die Gäste. Da Markus Paul seine Heimat in Schriesheim hatte, habe es nahegelegen, dass die Benefizveranstaltung auch dort stattfinde. Schließlich ergriff der Präsident des Mannheimer Polizeipräsidiums, Gerhard Klotter, das Wort: Die Gäste könnten mit ihrer Anwesenheit die Stiftung direkt unterstützen. Klotter rief dem Publikum die steigende Rate aggressiver werdenden Gewaltverbrechen ins Bewusstsein.

Sicherheitspolitik fange in den Familien sowie in Bildungseinrichtungen an und ende in der Integration. Schließlich überbrachte er die Grüße des Landespolizeipräsidenten Erwin Hetzger.

Mit der Dudelsack-Band "The Heidelberg and District Pipes and Drums" sowie der Band "Acustica" sollte die musikalische Untermalung des Tags und Abends nicht abreißen. Durch das Programm führte Polizeidirektor Thomas Köber. Viel zu sehen gab es bei der Polizeimotorrad-, Reiter- und Hundestaffel des Polizeipräsidiums Mannheim. Wertvolles Wissen vermittelten Einsatztrainer und Verkehrserziehungstrupp. Kinder durften auf einem der hoch ausgebildeten Polizeipferde reiten, außerdem standen Hüpfburg und Verkehrspuppen-Bühne bereit.

Einen besonderen Spaß versprach die "PVA" (Polizisten-Versenk-Anlage) der Gewerkschaft der Polizei Mannheim. Wem es gelang, mit einem Ball ein Auslöser zu treffen, der durfte den Vorsitzenden der Mannheimer Gewerkschaft der Polizei, Thomas Mohr, oder einen seiner Kollegen in ein Wasserbecken versenken.




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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung