Schriesheim im Bild 2023

24.10.2008

Der Mensa-Bau im Schulzentrum beginnt am 10. November

Schriesheim. (sk) "Mehrkosten von 17 Prozent, und das bereits beim Rohbau", monierte CDU-Stadtrat Karl Reidinger. Die Erhöhung der Baukosten für den Mensa-Rohbau sorgte im Gemeinderat am Mittwoch vielfach für Empörung. Um insgesamt 33000 Euro teurer werden die ersten Arbeiten am Gebäude, wie Stadtbaumeisterin Astrid Fath erläuterte.

Preissteigerungen von bis zu 30 Prozent gibt es beim Stahl und den Dämmstoffen. Zur Verteuerung tragen außerdem eine Entwässerungsleitung bei, die unter der neuen Mensa verläuft, 70 Zentimeter tiefere Fundamente, eine um zwei Räume vergrößerte Lagerfläche und ein Fettabscheider für die Küche, außerdem Ablaufrinne und Handwaschbecken. "Wir müssen diese Mehrkosten in Kauf nehmen", so Fath. Der Fettabscheider sei beispielsweise eine Auflage des Gesundheitsamts gewesen. "Man hätte vorher wissen können, dass man einen Fettabscheider und mehr Lagerfläche braucht", hielt Heinz Waegner von der Grünen Liste dagegen. Die Verteuerung von Rohstoffen sei nachvollziehbar, nicht aber die anderen Posten. Auch die Tatsache, dass keine Bestandspläne vorhanden seien, kritisierte Waegner: "Da fragt man sich doch, was über Jahrzehnte gemacht wurde."

Dass der Architekt des Schulzentrums, Prof. Lothar Götz, keine Bestandspläne mehr hat, beanstandete auch GL- Fraktionssprecher Christian Wolf: "Er hatte doch fast 40 Jahre lang immer wieder mit der Schule zu tun, erst mit dem Bau, dann mit der Sanierung." Diese Pläne zu ersetzen, koste einen fünfstelligen Betrag, der im nächsten Haushalt eingestellt werden müsse.

"Wir weisen die Äußerung von Stadtrat Waegner in aller Schärfe zurück", empörte sich CDU- Stadtrat Siegfried Schlüter. Es sei unsachlich und unfair, Götz jetzt als Buhmann aufzubauen. Eigentlich hätte die Stadt die Bestandspläne haben müssen.

Als Fürsprecher von Anfang an begrüßte SPD-Stadtrat Sebastian Cuny den Startschuss für die Mensa, betonte aber auch, dass seine Fraktion für den Götz-Plan gestimmt habe. "Das Kostenargument der Morast- Befürworter ist damit hinfällig", erklärte er. Man solle vorsichtig sein mit der Behauptung, beim einen Architekten würden Mehrkosten entstehen, beim anderen jedoch nicht, sekundierte SPD-Fraktionssprecher Hans-Jürgen Krieger. Bürgermeister Hansjörg Höfer bezeichnete Teuerungen wie die der tieferen Ausschachtung als "Sowieso-Kosten". Diese wären also ohnehin entstanden. Die zwei zusätzlichen Lagerräume müssten nicht gebaut werden, sondern befänden sich im alten Gebäude unter den Treppen: "Man muss nur einen Durchbruch dahin schaffen", so Höfer.

"Es ist müßig zu überlegen, ob man die Verteuerung vorher hätte einbeziehen sollen. Es hat keinen Sinn, jetzt nachzukarten", fand FW-Stadtrat Alfred Burkhardt. Im Sinne eines schnellen Baubeginns, so Waegner, "müssen wir die Kröte der Mehrkosten wohl schlucken". Positiv äußerte sich FDP-Stadtrat Wolfgang Renkenberger: "Ich freue mich auf die Mensa." Bedauert wurde die Tatsache, dass sich kein einheimisches Unternehmen an der Ausschreibung beteiligt hatte.

Nur fünf Firmen hatten Angebote abgegeben. Das Gremium votierte einstimmig für das mit gut 231400 Euro günstigste Angebot. Den Zuschlag erhielt die Firma Saric Bau in Obrigheim. Der erste Spatenstich für die Mensa am Schulzentrum wird am 10. November sein.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung