Tagespflege Schriesheim feierte zehnjähriges Bestehen

Schriesheim. (nip) Fröhliche Akkordeonklänge durchdringen das Haus, durch den Saal der Tagespflege Schriesheim schlängelt sich eine Polonäse. Es geht munter zu am Tag der offenen Tür der Pflegeeinrichtung unter dem Dach der Sozialstation.

Bei schönem Herbstwetter stehen draußen Tische und Bänke, und nicht wenige Besucher werfen einen Blick in das rollstuhlgerechte Fahrzeug, mit dem einige Senioren morgens ab 7.30 Uhr zuhause abgeholt werden. Danach gibt’s in der Tagespflege Frühstück, Programm und Gespräche, Mittagessen, danach ein Päuschen und zum Abschluss noch eine Kaffeerunde. Gegen 16 Uhr werden die Senioren von den Angehörigen abgeholt oder mit dem Bus der Tagespflege zurückgebracht. "Der Bedarf nach Plätzen ist da", schildert Geschäftsführer Rainer Näher im Gespräch mit der RNZ.

Derzeit verfügt die Einrichtung über zehn Tagespflegeplätze. "Verhandlungen über einen Ausbau laufen", meint Näher weiter. Denn während es anfangs im Neubaugebiet ein wenig schwierig war, das Angebot zur Tagespflege bekanntzumachen und die Auslastung bei 75 Prozent lag, stellt sich das Ganze zehn Jahre später anders dar: "Wir haben heute 90 Prozent erreicht – klar, es wäre mir lieber, wenn es noch mehr wäre", sagt der Geschäftsführer. Allerdings stimmen die Zahlen des zweiten Halbjahres positiv.

Der Rückblick auf das zehnjährige Bestehen, das an diesem Tag der offenen Tür ebenfalls gefeiert wird, fällt zufrieden aus. Neben der Präsentation des Fahrzeugs macht Sportpädagogin Friederike Ziganek Angebote zu Gymnastik und Neurosport. Vorführungen über Fußpflege finden statt und Führungen durch die Räume. Dazwischen ist Zeit für individuelle Gespräche mit den Besuchern.

"Das Interesse ist da. Es haben sich auch Leute erkundigt, die noch nie hier waren", freut sich Näher. Das ausgelegte Informationsmaterial findet Aufmerksamkeit: Neu im Angebot ist beispielsweise der mobile Notruf "Secufone", ein seniorengerechtes Telefon mit großen Buchstabentasten und einem roten Notrufknopf. Auch Senioren, die über kein Festnetz verfügen, sind mit "Secufone" im Notfall abgesichert. Das Gerät kann man sich bei der Tagespflege besorgen.

Und neu sind auch Schlüsseldepot und die Kundenkarte "55 plus". Das Depot nimmt Ersatzschlüssel auf, auf die die Patienten bei eigenem Verlust 24 Stunden rund um die Uhr zurückgreifen können. Das ist deutlich günstiger, als ein professioneller Schlüsseldienst. Und die Kundenkarte bietet den einen oder anderen Nachlass auf verschiedene Leistungen. Näher: "Seit Februar ist die Karte auf dem Markt, und wir sind zufrieden, wie es läuft."

Über eine Verstärkung der ehrenamtlichen Begleitung der Senioren analog zu den "grünen Damen" in Krankenhäusern wäre die Tagespflege hingegen froh. Die Zahl der Rollstuhlfahrer nimmt zu, folglich werden mehr Helfer benötigt. Ebenso wie in einem Pflegeheim auch, betreut die Tagespflege eine gute Mischung aus fitten Senioren bis hin zu schweren Pflegefällen oder Demenzkranken, um die man sich intensiver kümmern muss. Platzabhängig gestalten Senioren ihren Tagesrhythmus in der Einrichtung entweder individuell oder in Teilzeit.

Info: Informationen gibt’s unter der Telefonnummer 06203/692520.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung