Schriesheim im Bild 2023

10.07.2003

Die Frau "Doktor Umwelt" im Rathaus

Sonja Burst ist zumindest vorübergehend Schriesheimer Umweltberaterin - 20 Stunden zu wenig?

Schriesheim. (ron) Wer in Schriesheim eine Frage zum Thema Umwelt hat, kann sie im Rathaus stellen und davon ausgehen, dass sie kompetent beantwortet wird. Denn Interims-Umweltberaterin ist eine promovierte Geographin: Dr. Sonja Burst.

Im Grunde hat sie Glück gehabt. Denn Schriesheims unglücklichste Umwelt-Aktion dieses Jahres fand statt, bevor die zweifache Mutter im Februar ihre Halbtagesstelle im Rathaus angetreten hat: die Nacht-und-Nebel-Abholzaktion im Steinbruch, nach der ein Aufschrei durch die Bevölkerung ging. "Heute rufen noch Leute an und beschweren sich", sagt sie - wohl wissend, dass auch sie damals den Alleingang des Karlsruher Regierungspräsidiums nicht verhindert hätte. Allerdings hat sie vorgesorgt und mit den Behördenkollegen telefoniert. "Wir haben durchgesetzt, dass wir künftig vor solchen Aktionen informiert werden, auch wenn wir sie nicht verhindern können", versicherte Sonja Burst jetzt im RNZ-Gespräch.

Die gebürtige Radolfzellerin, die seit ihren Heidelberger Studientagen in Schriesheim lebt, nimmt derzeit eine befristete Stelle als Umweltberaterin in der Stadtverwaltung ein. 20 Stunden in der Woche widmet sie sich den ökologischen Fragen der Stadt. Befristet ist der Job deshalb, weil die eigentliche Stelleninhaberin Christiane Gerner ihren Mutterschutz-Urlaub angetreten hat und erst zum Jahresende wieder ihren Dienst antritt. Allerdings hofft die Mutter von zwei Kindern auf die Chance einer Weiterbeschäftigung: "20 Stunden reichen eigentlich nur fürs Allergröbste, egal ob bei mir oder Frau Gerner", findet sie. Im Übrigen hat die 37-jährige passionierte Radfahrerin auf dem Rathaus ein bestelltes Feld vorgefunden; Christiane Gerner galt und gilt als besonders engagiert.

Zu Sonja Bursts Aufgaben zählt die Betreuung der örtlichen Naturschutzgebiete, sowie der Biotope und Wiesentäler. Auch bei der Ausgestaltung des Neubaugebietes Nord will sie ein Wörtchen mitreden, neulich nahm sie als neues Gesicht sogar an der Sitzung des Ausschusses für Technik und Umwelt teil. Ihre Hauptaufgabe sieht sie aber in der Beratung der Bürger, die mit allen Anliegen rund ums Thema Umwelt zu ihr kommen können - sei es bei Fragen zum Umweltförderprogramm, bei der Frage, welcher Müll in welche Tonne gehört, oder bei jener, ob der Tannenbaum im Garten nun gefällt werden darf oder nicht.

INFO: Die Umweltberatungsstelle ist Montag und Dienstag von 9 bis 12 Uhr geöffnet, mittwochs von 14 bis 17 Uhr (Zimmer 310), Telefon 06203/602221.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung