Schriesheim im Bild 2023

21.11.2008

In der Mitte soll ein Grünzug erhalten werden

In der Mitte soll ein Grünzug erhalten werden

So sieht die Variante 1 aus. "WA" bedeutet "Allgemeines Wohngebiet", "WB" "besonderes Wohngebiet". Plan: Stadt Schriesheim

Schriesheim. (sk) "Der Plan spiegelt das Meinungsbild der Eigentümer wider", erklärte Bürgermeister Hansjörg Höfer, als er gestern den fast druckfrischen Bebauungsplan "Ladenburger Straße/ B3" der Presse vorstellte. Um die 50 Grundstücke im Bereich zwischen B3, Ladenburger Straße, Dresdner Straße und Wiesenweg liegen im Plangebiet, darunter das frühere Hotel "Schwarzer Adler" und der Hofladen des Obstbaubetriebs Jäck.

Eine Befragung der Eigentümer durch die MVV "Regioplan", die den Plan erstellte, ergab, dass eine Mehrheit sich eine Bebauung in "zweiter Reihe" vorstellen kann, die durch Stichstraßen erschlossen wird. Ebenso deutlich war das Votum gegen eine Bebauung des Innenbereichs – 70 Prozent der Eigentümer sprachen sich gegen eine "dritte Reihe" aus, weswegen ein sogenannter "innerer Grünzug" im Zentrum des Plangebiets erhalten werden soll. Hier darf nicht gebaut werden. Bislang befindet sich in diesem Bereich, mit Ausnahme einiger Schuppen, nur Gartenland.

Für eine eventuelle Neubebauung des "Adler"-Grundstücks sieht der Plan höhere Trauf- und Firsthöhen vor als bisher. In der von der Verwaltung favorisierten Variante 1 dürfen hier entlang der B3 Gebäude mit einer Traufhöhe von 9,50 Metern und einer Firsthöhe von 16,5 Metern stehen, also einen guten Meter höher als bisher. "Das passt städtebaulich ins Bild und wirkt auch nicht erdrückend", so Stadtbaumeisterin Astrid Fath.

Für andere Gebäude entlang der Landstraße sind Traufhöhen von 6,5 Metern vorgesehen. In der zweiten Alternative ist für den "Adler" eine Traufhöhe von 8,4 Metern vorgeschrieben. Aus städtebaulichen Gründen muss direkt an den Gehweg heran gebaut werden. "Neue Gebäude sollen der alten Begrenzung folgen, der ,Adler’ befindet sich schließlich in exponierter Lage", begründete Fath die Vorschrift. Um die Erdgeschosse für spätere Mieter oder Eigentümer attraktiver zu machen, ist ein "Sockel" zwischen 80 Zentimetern und einem Meter erlaubt.

Das Erdgeschoss befindet sich dann nicht auf Straßenniveau, sondern höher – so bleiben den Bewohnern indiskrete Blicke von Passanten in ihre Wohnzimmer erspart. Nach dem Plan sind hier nicht nur Wohnungen zulässig, sondern auch Hotels, Gaststätten oder Büroräume. Soweit mit dem Einzelhandelskonzept vereinbar, darf hier auch Einzelhandel mit "nicht zentrumsrelevantem" Sortiment untergebracht werden. Wie bisher soll das "Adler"-Grundstück durch die Zufahrt an der Ladenburger Straße erschlossen werden. Für das übrige Plangebiet sind jeweils zwei Vollgeschosse vorgesehen, außerdem Baugrenzen, die mit mehr oder weniger Abstand zur Grundstücksgrenze verlaufen, sodass mal kleinere, mal größere Vorgärten möglich sind. Wird in "zweiter Reihe" gebaut, darf eine Bebauung bis an den Grünzug heranreichen. "Damit machen wir eine innerörtliche Verdichtung möglich und rechtssicher", so Höfer. Wenn der Gemeinderat dem Plan zustimmt, werden die Offenlage und die Anhörung der Träger öffentlicher Belange beschlossen. Wenn der Plan alle rechtlichen Hürden nimmt, kann er im nächsten Februar rechtskräftig werden. "Dann können die Eigentümer ihre Baugesuche einreichen", so Höfer.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung