Schriesheim im Bild 2023

03.12.2008

Wolf fordert „breite Bürgerbeteiligung"

Schriesheim-Altenbach. (cab) Der Disput über die Neugestaltung des Ortsmittelpunktes zwischen der Grünen Liste Altenbach auf der einen und Ortsvorsteher Alfred Burkhardt sowie dem restlichen Ortschaftsrat auf der anderen Seite nimmt kein Ende. Lediglich die SPD hält sich aus der Diskussion bis jetzt heraus.

Burkhardts Stellvertreter, GL-Ortschafts- und Stadtrat Christian Wolf, nutzte hingegen die Chance eines Ortstermins am vergangenen Freitag, um noch mal seine Sicht der Dinge zu schildern – und das auch im Namen seines Ortschaftsratskollegen Dieter Lukhaup.

Wolf bekräftigte, dass es falsch sei, jetzt mit dem Umbau des Schulhofs zu beginnen und dafür im städtischen Haushalt 200000 Euro zu beantragen: "Wir sollten nicht irgendwo anfangen ohne zu wissen, was an anderer Stelle passiert. Und wir sollten auch nicht auf Zuschüsse verzichten – auch nicht für den Schulhof." Dieser sei durchaus förderungswürdig von seiten des Landes. Auch das Bauamt im Schriesheimer Rathaus zeige sich in der gesamten Zuschussfrage zuversichtlich, zumal der Schulhof auch in Zukunft mehrere Funktionen haben werde, ergänzte Wolf. Er unterstrich, dass es eines erkennbaren Gesamtkonzepts für den Bereich zwischen Schulhof und Rathausstraße bedürfe: "Das, was jetzt als Planung vorliegt, ist doch nur eine Sammlung einiger Ideen, und eine Kostenprognose ist uns einfach nicht bekannt."

Der GL-Ortschaftsrat empfahl daher folgendes Vorgehen: "Wir sollten bis zum Jahr 2010 die Gesamtplanung fertig haben, damit wir mit dem ersten Bauabschnitt beginnen können. Im kommenden Jahr müssen wir nicht nur die Zuschüsse beantragen. Wir brauchen auch eine breite Bürgerbeteiligung. Die Bürger müssen ihre Kritik vorbringen können, und die Planung muss eine breite Akzeptanz finden. Wir brauchen zudem eine Abstimmung mit der evangelischen Kirchengemeinde." Es habe ja Gespräche gegeben, räumte Wolf ein: "Aber dabei eben keine abgestimmte Planung." Da sei man zwar im Detailplan für den Schulhof weiter, aber auch dieser sei noch gar nicht richtig diskutiert worden und daher auch nicht umsetzungsreif.

Eine Mutter echauffierte sich über die neue, niedrige Mauer zwischen Schulhof und Straße, die Teil der Planung aus dem Büro Nachtrieb & Weigel ist: "Eine Mauer ohne Zaun geht nicht. Die Kinder spielen hier, und wie schnell fliegt ein Ball auf die Straße." Einer anderen jungen Altenbacherin leuchtete nicht ein, welchen Nutzen es haben sollte, den Schulhof umzubauen, wenn nicht mal ein einziges Spielgerät in der Planung vorgesehen sei: "Dafür will man über 200000 Euro ausgeben? Geld für was eigentlich? Den Kindern ist die Farbe des Hofpflasters sowieso Jacke wie Hose. Diejenigen, die das planen, haben sicher keine Kinder hier."

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung