Schriesheim im Bild 2023

08.01.2009

Schriesheims Sternsinger sammeln 20 250 Euro

Von Silvia Rothenburger

Schriesheim. Überglücklich versammelten sich 47 Jungen und Mädchen mit ihren Begleitern am Dreikönigstag in der vollbesetzten katholischen Kirche in Schriesheim. Sechs Tage lang waren sie als Heilige Drei Könige verkleidet bei Minusgraden von Haus zu Haus gegangen, hatten sich kalte Ohren und rote Nasen geholt, um bei der weltgrößten Solidaritätsaktion von Kindern für Kinder den Segen "C+M+B", Christus mansionem benedicat (Christus segne dieses Haus), zu den Bürgern zu tragen und die Sammelbüchsen zu füllen.

Am Dreikönigstag kehrten die Sternsinger offiziell bei den Abschlussgottesdiensten in Schriesheim und Altenbach zurück. Gemeindereferentin Iris Reinhardt, die Leiterin der Sternsingeraktion in der Seelsorgeeinheit, konnte eingangs ein neues Rekordergebnis von sage und schreibe rund 20 250 Euro verkünden, das die Sternsinger, die in acht Gruppen mit 17 Begleitern unterwegs waren, für ihre Altersgenossen in den ärmsten Ländern dieser Erde zusammengetragen hatten. In Altenbach sammelten sie zudem über 4000 Euro und in Ursenbach weitere 196 Euro.

Auch die Sternsingeraktion 2009 unter dem Motto "Kinder suchen Frieden – buscamos la paz" sollte wieder ein ermutigendes Signal der Hoffnung, ein Weg mit den Kindern in die Zukunft, sein. Den Gottesdienst hielt Pfarrer i. R. Fritz Ullmer, die Predigt wurde von den Kindern selbst gestaltet. Sie ließen einen Flugdrachen, die "Cometa", erzählen, der in dem diesjährigen Beispielland Kolumbien unterwegs war.

Der Winddrachen ist ein wichtiges Symbol in der kolumbianischen Friedensarbeit – und damit auch für die Aktion "Dreikönigssingen". In den schlimmsten Zeiten von Krieg und Gewalt ist die "Cometa" für die Kolumbianer zu einem Symbol für Frieden und Freiheit geworden.

Unter den Folgen von Kriegen in über 40 Ländern der Erde leiden besonders Kinder und Jugendliche. Unter versteckter und offener Gewalt müssen auch die Kinder in Kolumbien leben. Nach 40 Jahren Bürgerkrieg gibt es dort niemand mehr, der nicht Gewalt und Tod in der eigenen Familie zu beklagen hätte, erzählten sie den Kirchenbesuchern: "Wer Frieden stiftet, wird Kind Gottes genannt." Das gelte für alle Kinder und Jugendlichen, die versuchen, die Gewaltspirale zu durchbrechen, auch für die Sternsinger hier und heute. "Wenn sie den Segen Gottes zu den Türen bringen und sich für Kinder in Not einsetzen, verkünden sie die Friedensbotschaft von Weihnachten." So wurden auch die Schriesheimer beim Sammeln der "Sterntaler" zu "Friedensstiftern". Der Dank im Gottesdienst richtete sich an die Sternsinger in der gesamten Seelsorgeeinheit sowie an die Bürger, die wieder so großzügig spendeten.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung