Post-Verhalten ist „keine Art"

Schriesheim. (cab) Die CDU will sich im Kampf um Schriesheims Post-Filiale gleich an den Chef selbst wenden: Bundestagsabgeordneter Dr. Karl A. Lamers kündigte am Samstag an, dass er gemeinsam mit dem hiesigen Landtagsabgeordneten, Staatssektretär Georg Wacker, sowie dem Stadtverband der Union auf den Vorstandsvorsitzenden der Deutschen Post AG, Dr. Frank Appel, zugehen werde, um auf die Bedeutung der Filiale hinzuweisen: "Wir werden die Post bitten, ihre Entscheidung zu überdenken", sagte Lamers an der Hübsch’schen Mühle.

Die CDU fürchte, dass der Standard in Sachen Kundenfreundlichkeit, Service und Qualität in einer privat betreuten Post-Agentur nicht gehalten werden könne, so der Bundestagsabgeordnete: "Wir wissen, dass die Post ein anderes Konzept verfolgt. Aber sie muss es ja nicht überall umsetzen." Das Unternehmen müsse die "Bürgerbewegung" in Schriesheim einfach zur Kenntnis nehmen.

Auch Ehrenbürger Peter Riehl schaltete sich in die Rettungsversuche ein: "Ich kann verstehen, dass die Post umdenkt. Aber so Knall auf Fall ist das einfach kein Verhalten, vor allem nicht gegenüber den Senioren". Riehl erinnerte an die zentrale Funktion der Schriesheimer Post-Filiale als Dienstleistungszentrum des Unternehmens zwischen Heidelberg und Weinheim. Zudem wies Riehl auf die Historie der Hübsch’schen Mühle selbst hin. Diese sei vor sieben Jahren auch gebaut worden, um den Bürgern dort vielfältige Dienstleistungen an einem Ort anbieten zu können, also Post, Bank und Praxen. Neben der Post-Filiale mit Postbank-Service befindet sich in dem Gebäudekomplex auch eine Dependance der Sparkasse Rhein Neckar Nord. Gegenüber der Post ist ein Bäcker. Bundesweit hat die Post schon über 7500 Filialen in Post-Agenturen umgewandelt. Ob die Dienstleistungen der Schriesheimer Post auch in Zukunft in den Räumen der Hübsch’schen Mühle angeboten werden, lässt das Unternehmen im Moment offen. Partner einer privat betreuten Post-Agentur könne auch ein Geschäft "in der Nähe" sein, heißt es von Seiten der Post.

Copyright (c) rnz-online

Autor: Rhein-Neckar-Zeitung